Neue Westfälische: Rüttgers in der CDU zunehmend umstritten  Dürftige Bilanz PETER JANSEN, DÜSSELDORF
Geschrieben am 13-03-2009 |   
 
    Bielefeld (ots) - In 14 Monaten wird in Nordrhein-Westfalen der  neue Landtag gewählt. Glaubt man den Umfragen, gibt es wenig Zweifel, dass Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und seine CDU weit vorne  liegen werden. Ob es mit der FDP wieder zu einer bürgerlichen  Koalition reichen wird, hängt nicht zuletzt davon ab, ob und in  welcher Stärke die Linken in den Landtag einziehen. Obwohl Rüttgers bei den Meinungsforschern weit vor seiner  SPD-Herausforderin Hannelore Kraft rangiert, obwohl der katholische  Christdemokrat aus dem rheinischen Pulheim keine Gelegenheit  auslässt, sich den Industriearbeitern im Ruhrgebiet als ihr  Landesvater zu präsentieren und dabei reichlich ungeniert den  langjährigen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Johannes Rau  nachahmt, ist der nach 40 Jahren erste christdemokratische  Regierungschef des größten Bundeslands in der eigenen Partei stark  umstritten. Rüttgers wird von einflussreichen Parteifreunden vorgeworfen, er  mache im Kern sozialdemokratische Politik, ohne wie seine  Parteichefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel in eine Koalition mit  der SPD eingebunden zu sein. Dass Rüttgers sich in jeder Rede zur  sozialen Marktwirtschaft bekennt, dass er sein Motto, soziale  Gerechtigkeit und wirtschaftliche Vernunft seien zwei Seiten einer  Medaille wie ein Mantra wiederholt, halten Wirtschaftspolitiker und  Mittelständler in der Union für wohlfeile Lippenbekenntnisse. Sie  verdächtigen ihn der marktwirtschaftlichen Unzuverlässigkeit und  argwöhnen, er rede staatlichen Eingriffen das Wort, wenn es seinem  Ziel nutzt, sich als Anwalt der kleinen Leute darzustellen. Rüttgers hat selbst reichlich Belege für diesen Verdacht geschaffen,  gerade in diesen Wochen in der Krise um Opel mit dem NRW-Standort  Bochum. Ob in Detroit in der GM-Zentrale, ob in Reden und Interviews, stets erweckte Rüttgers den Eindruck, die Sicherung der Arbeitsplätze in Bochum sei ihm wichtiger als alle wirtschaftspolitischen Theorien. Die NRW-FDP, wichtigste Stütze seiner Macht, warnte ihn bereits, bei  den Beschäftigten keine falschen Hoffnungen zu wecken. Angesichts der bundespolitischen Scharmützel, in die Rüttgers  verstrickt ist, gerät leicht aus dem Blick, dass seine  landespolitische Bilanz seit geraumer Zeit ausgesprochen dürftig ist. Das groß angekündigte Vorhaben der Haushaltssanierung ist unter der  Wucht der Wirtschaftskrise in sich zusammengebrochen. Seit fast zwei  Jahren steht die Sanierung der angeschlagenen WestLB auf der  Tagesordnung - außer kurzatmigen Rettungsaktionen haben Rüttgers und  seine Regierung nichts erreicht, was der Bank eine gute Zukunft  verheißt. Nicht einmal die Festlegung eines von allen Beteiligten  akzeptierten Termins für die Kommunalwahl ist ihm gelungen. Bislang haben weder die großen noch die kleinen Konflikte Rüttgers  geschadet. Er sonnt sich in der Popularität, die ihm die Demoskopen  bescheinigen. Doch die Gefahr wächst, dass er den Bogen überspannt.  Wie schnell eine vermeintliche Dominanz schwindet, kann er am  Schicksal der NRW-SPD ablesen.
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