Afrikanische Delegation fordert Rücknahme der EU-Exportsubventionen für Milch und Revision der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen
Geschrieben am 04-03-2009 |   
 
    Berlin (ots) - Anfang des Jahres wurden die 2007 abgeschafften  Exportsubventionen für Milchprodukte wiedereingeführt. Alleine  109.000 Tonnen Magermilchpulver werden in den nächsten Monaten  künstlich verbilligt auf dem Weltmarkt landen. Gleichzeitig drängt  die EU im Rahmen der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPAs) die  afrikanischen Länder zur Öffnung ihrer Märkte.
     Für die Milchbauern in Entwicklungsländern ist diese Maßnahme ein  Schlag ins Gesicht: Gerade in Zeiten der Hungerkrise muss die EU  alles vermeiden, was zur Verletzung des Menschenrechts auf Nahrung  führen kann. Anlässlich dieser Entwicklungen besucht derzeit eine  hochrangig besetzte Delegation aus Afrika Parlamente und Ministerien  in Brüssel, Madrid, Paris, London und Berlin, um über die möglichen  Auswirkungen auf die Bäuer/-innen und die Ernährungssituation in  Afrika zu diskutieren.
     "Handel ist Profit, wir aber brauchen vor allem Entwicklung, und  davon können wir in den EPAs bisher kaum etwas entdecken", so Mary  Sakala, Milchbäuerin und Vorsitzende des ostafrikanischen  Bauernnetzwerkes ESAFF. "Wenn dann noch subventionierte billige  Milchprodukte aus Europa unsere Märkte in Sambia erreichen, haben  unsere Milchbauern keine Chance mehr".
     Die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen werden zwischen ungleichen  Partnern abgeschlossen. "Wir brauchen aber entwicklungsorientierte  Abkommen", ergänzt Catherine Kimura aus Kenia, Vorsitzende des  Handelsausschusses der East African Legislative Assembly (EALA). "Wir sind hier, um PolitikerInnen in Europa davon zu überzeugen, dass EPAs in dieser Form nicht zur Entwicklung Afrikas beitragen und daher  einer Revision unterzogen werden müssen."
     Zurzeit verhandelt die EU mit 76 AKP-Staaten  Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (Economic Partnership Agreements,  kurz EPAs). Die EU behauptet, EPAs würden zur Förderung der  wirtschaftlichen Entwicklung und dem Aufbau regionaler Märkte  beitragen und helfen, die Armut zu verringern. Analysen bisher  paraphierter Abkommen zeigen jedoch: Das Gegenteil ist der Fall. "In  ihrer aktuellen Form sind EPAs keine entwicklungsfreundlichen  Partnerschaftsabkommen, sondern weit reichende Freihandelsabkommen,  die regionale Integration und Entwicklung eher verhindern als  fördern. Wie der aktuelle Fall der Exportsubventionen für  Milchprodukte zeigt, sollen offenbar in erster Linie europäische  Exporteure profitieren," so Dieter Simon von KOSA. Ein Kurswechsel  zugunsten tatsächlich entwicklungsfreundlicher Handelsbeziehungen  zwischen der EU und den AKP-Staaten ist daher dringend geboten.
  Originaltext:         Germanwatch e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50138 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50138.rss2
  Weitere Informationen und Interviews bei:
  Mitglieder der Delegation & David Hachfeld, Oxfam Deutschland:  0176-24112361; dhachfeld@oxfam.de
  Dieter Simon, Koordination Südliches Afrika, KOSA : 0178-3488719;  dieter.simon@kosa.org
  Kerstin Lanje, Referentin für Welthandel und Ernährung, Germanwatch:  0151-14907665, lanje@germanwatch.org
  Weitere Informationen zur StopEPA-Kampagne finden Sie unter  www.stopepa.de
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