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KENIA: Misshandelte Frauen fordern Gerechtigkeit Ein Jahr nach den Unruhen nur vier Fälle von Vergewaltigung vor Gericht gebracht

Geschrieben am 25-02-2009

Bonn (ots) - Bonn/Nairobi, 25. Februar 2009. Ein Jahr, nachdem in
Kenia Wahlen stattfanden und gewalttätige Übergriffe das Land
durchzogen, wurden erst vier Fälle von Vergewaltigung vor Gericht
gebracht. Niemand wurde bislang verurteilt. Tausende Frauen und
Mädchen, die während der Unruhen nach den Wahlen sexuell misshandelt
und vergewaltigt worden, warten immer noch auf Gerechtigkeit und
Entschädigung.

Die Vereinigung von Anwältinnen in Kenia schätzt, dass es während
der Gewaltwelle in Kenia im letzten Jahr mehr als 3.000
Vergewaltigungen gab. Nach Angaben von CARE haben sich vergewaltigte
Frauen meist nicht bei der Polizei gemeldet, weil sie Angst vor
Ausgrenzung in ihren Gemeinden und der Reaktion ihrer Ehemänner
haben. Auch die Angst vor den Tätern ist groß, da die meisten frei
herum laufen oder selbst eine Uniform tragen.

CARE hat gemeinsam mit der kenianischen Gender-Kommission und
UNIFEM, der UN-Organisation für Frauen, mehr als 300 Zeugenaussagen
von Frauen aufgenommen, die während der Auseinandersetzungen
vergewaltigt wurden. Darunter sind 60 Berichte von Vergewaltigungen
durch Mitglieder der General Service Unit, einer Spezialeinheit des
kenianischen Militärs. Nach Angaben von CARE sind Frauen jeden Alters
und jeder Herkunft von wütenden Männern vergewaltigt worden. Die
Aussagen sollen helfen, die Verbrechen an Frauen aufzuklären.

Unmittelbar nach dem Ausbruch der Gewalt errichtete CARE
Gemeindehäuser. Dort erhielten die Überlebenden medizinische
Versorgung und rechtlichen Beistand. CARE und seine lokalen Partner
haben ein Netzwerk für betroffene Frauen eingerichtet, in denen sie
Unterstützung erhalten. In Kleinspargruppen und mit Darlehen bekommen
die Frauen neue Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Ein Jahr später leiden sie immer noch an den psychischen Folgen
des Traumas. Janet, eine Bewohnerin des Kibera-Slums in Nairobi,
wurde vor den Augen ihres 20jährigen Sohnes von vier Männern
hintereinander vergewaltigt. Sie alle waren in der Nachbarschaft als
Unruhestifter bekannt und wurden nach den Wahlen von Milizen
rekrutiert. "Bis heute habe ich große Angst, mich auf HIV testen zu
lassen", erzählt Janet. Zudem hat sie ihr Geschäft verloren, das
verbrannt und geplündert wurde. Heute kämpft sie jeden Tag darum,
ihren Lebensunterhalt zu verdienen, während ihr Sohn sich mit
Tagesjobs über Wasser hält.

Das Friedensabkommen zwischen Opposition und kenianischer
Regierung, das am 27. Februar 2008 unterzeichnet wurde, beendete die
heftigen Kämpfe zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Knapp 1.300
Menschen starben und 600.000 wurden vertrieben.

Achtung Redaktionen: CARE bietet Videomaterial zu "Kenia - ein
Jahr danach. Frauen verlangen Gerechtigkeit" an. Dieses können Sie
herunterladen unter: http://www.care.de/exklusiv-pr.html
Bitte nutzen Sie folgenden Zugang: Benutzer: presse Passwort:
care#4pm
Wenn Sie das Rohmaterial benötigen, senden wir Ihnen dieses gerne zu.

Originaltext: CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6745
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6745.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Thomas Schwarz
Telefon: 0228 / 97563 23
Mobil: 0160 / 745 93 61
E-Mail: schwarz@care.de


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