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Rheinische Post: Die Steinbach-Falle

Geschrieben am 24-02-2009

Düsseldorf (ots) - von Gregor Mayntz

Erfolgreiche Kanzler arbeiten nach dem Prinzip "Spinne im Netz":
Überall die Fäden auslegen, um jeden Luftzug mitzukriegen, der Beute
oder ein Problem anzeigen könnte. Wenn sich Angela Merkel daran
orientiert, dann hat ihr Vorwarnsystem beim "Zentrum gegen
Vertreibung" kläglich versagt. Und das bei einem Thema, für das ihr
eigenes Kanzleramt zuständig ist.
Die Eskalation des Falles Steinbach droht das gerade wieder besser
gewordene deutsch-polnische Verhältnis gründlich zu verderben wenn
die Kanzlerin an der Vertriebenen-Präsidentin (und Parteifreundin)
festhält. Umgekehrt könnte der Druck im Kessel der Union
unkontrollierbar werden, wenn sie die Repräsentantin einer
Kernklientel der Partei fallen lässt. Eine klassische Doppel-Falle,
deren Mechanismus der Vizekanzler als SPD-Kanzlerkandidat zusätzlich
geölt hat, indem er den Fall zum "CDU-internen Thema" erklärte und
Entscheidungen anmahnte. Noch spielt Merkel auf Zeit. Doch längst ist
klar, dass bald eine Lösung her muss. Der Ausgang des vergleichsweise
nachrangigen Falles wird nun durch Merkels Schleifenlassen die Frage
beantworten, ob sie eine kluge Kanzlerin oder eine umsichtige
CDU-Chefin ist. Oder beides nicht.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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