(Registrieren)

LVZ: Lafontaine kritisiert Merkels DDR-Mentalität bei Debatte um Opel und um Rolle des Staates / Unionsplan bei Manager-Entlohnung "Verbesserung"

Geschrieben am 24-02-2009

Leipzig (ots) - Linksparteichef Oskar Lafontaine hat
CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen der DDR-Mentalität bei der
jüngsten Diskussion um Staatsbeteiligungen an von Krisen
geschüttelten Unternehmen angegriffen. Mit Blick auf die Opel-Krise
im Besonderen verlangte Lafontaine in einem Interview mit der
"Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) nachdrücklich eine
direkte Belegschaftsbeteiligung als Voraussetzung für Staatshilfen.

Grundsätzliche zeige Merkel, dass sie in wirtschaftlichen
Krisenzeiten "zu spät lernt", bemängelte Lafontaine. "Bei der
Übernahme staatlicher Verantwortung für in Not geratene Banken waren
andere Länder sehr viel schneller. Die Bundesregierung zottelt jetzt
bei der HRE hinterher. Bei Opel schlägt ihre VEB-Mentalität durch."
Rettung gelinge nicht durch direkte Staatsbeteiligung, "sondern nach
Auffassung der Linken nur über ein Modell der direkten
Belegschaftsbeteiligung", meinte der Politiker. "Die Bahn und die
Telekom haben gezeigt, dass staatliche Beteiligung keine Garantie
dafür ist, dass die Interessen der Belegschaft gewahrt werden." Mit
Blick auf eine Zukunft für Opel nannte es Lafontaine "falsch, in
dieser Krise in nationalstaatlichen Kategorien zu denken". Für Opel
sollte sowohl ein deutscher als auch ein französischer oder
italienischer Partner willkommen sein.

Zugleich unterstrich Lafontaine, dass auch seine Partei von einer
Staatsintervention bei Betrieben abrate, wenn das Unternehmen keine
echte Überlebenschance auf dem Markt habe. "Wenn eindeutig erkennbar
ist, dass der Betrieb keine Überlebenschance hat, ist eine staatliche
Intervention nicht mehr geboten. Dann muss der Staat in anderer Form
die Interessen der Beschäftigten wahren." Deshalb habe die Linke
vorgeschlagen, eine Million Arbeitsverhältnisse im öffentlichen
Sektor zu schaffen und das Arbeitslosengeld I zu verlängern.

In der Debatte um eine Begrenzung der Manager-Einkommen warf
Lafontaine der Kanzlerin "eine pure Ankündigungspolitik" vor.
Geschehen sei bisher aber nichts. Nicht einmal dort, wo sie direkt
Einfluss habe nehmen können, also bei Bahn oder Telekom. Den jüngsten
Unions-Vorschlag, Aktionäre in der Hauptversammlung über die
Entlohnung der Manager entscheiden zu lassen, nannte Lafontaine "eine
Verbesserung". Allerdings wäre "die sauberste Lösung eine Begrenzung
der Managergehälter bzw. eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes, der
eine faktische Begrenzung der Managergehälter darstellt".

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

187910

weitere Artikel:
  • Deutsche AIDS-Hilfe fordert: Keine Beteiligung Gefangener an den Gesundheitskosten Berlin (ots) - Befürchtungen, die Übertragung der Gesetzgebungskompetenz für den Strafvollzug auf die Länder könnten zu einer Verschlechterung des Standards in den Gefängnissen führen, scheinen wahr zu werden: Seit Januar bittet das Bayerische Justizministerium Gefangene zur Kasse, wenn sie einen Anstaltsarzt aufsuchen. Ermöglicht wird dies durch eine Regelung, die "die angemessene Beteiligung der Gefangenen an den Kosten der Krankenbehandlung" (vgl. z.B. Art. 63 Abs. 2 BayStVollzG) vorsieht. Dahinter verbirgt sich der politische Wille mehr...

  • Industrie und Schule: Politik bestätigt Ausbildungskonzept der SAE Institute München (ots) - Bundesbildungsministerin Schavan ruft zu mehr Engagement der Industrie an den Schulen auf und möchte Experten aus der Wirtschaft als Lehrer eingesetzt sehen. Mit dieser Forderung sieht sich das SAE Institute ( www.sae.edu ) in seinem Ausbildungskonzept bestätigt: Jugendliche werden hier in einer engen Kooperation zwischen Schule und Industrie für zukunftsträchtige Berufe in den Bereichen Audio, Digitalfilm & Animation, Webdesign & Development praxisnah ausgebildet. Dozenten aus der Industrie gehören ebenso zum Ausbildungsprogramm mehr...

  • Wolfgang Gehrcke: Deutsches Waffenembargo für Nahost ist überfällig Berlin (ots) - Wolfgang Gehrcke begrüßt die Aufforderung von Amnesty International an den Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen, ein Waffenembargo gegen Israel und gegen die Hamas zu verhängen. "Dass sowohl Israel als auch die Hamas die Forderung von Amnesty International zurückgewiesen haben, unterstreicht aus meiner Sicht nur die Sinnhaftigkeit des Vorstoßes. Der Nahostkonflikt ist weder militärisch noch anders gewaltsam zu lösen", sagt der Sprecher der Fraktion DIE LINKE für internationale Beziehungen. Gehrcke hält darüber hinaus mehr...

  • Termininformation: Arbeitsmarkt im Februar 2009 - Pressestatement am 26.02.2009, 11.00 Uhr Berlin (ots) - Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, am kommenden Donnerstag gibt die Bundesagentur für Arbeit die aktuellen Zahlen ihrer Arbeitsmarktstatistik bekannt. Immer deutlicher wird, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise mittlerweile voll auf den Arbeitsmarkt durchschlägt. Die Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung erweist sich mehr und mehr als Bumerang, der die Handlungsfähigkeit der Arbeitsagentur einschränkt. Dietmar Bartsch, Mitglied der Fraktion und Bundesgeschäftsführer der Partei DIE LINKE möchten Sie mehr...

  • "Nicht jeder kann und darf Lehrer werden!" / Philologenverband fordert Eignungsfeststellungsverfahren für angehende Lehrerinnen und Lehrer Berlin (ots) - "Es geht nicht darum, genügend Lehrkräfte in Deutschland zu rekrutieren, sondern es geht darum, genügend geeignete für diesen Beruf zu interessieren!", betonte der DPhV-Vorsitzende Heinz-Peter Meidinger in Berlin. Als Ursachen des massiven Lehrermangels in Deutschland benannte der Verbandschef in erster Linie das von der Politik und einigen Medien mitverschuldete miserable Lehrerimage in Deutschland, welches viele leistungsbereite, hochqualifizierte Abiturientinnen und Abiturienten davon abhalte, diesen Studienweg einzuschlagen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht