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Neue OZ: Kommentar zu Großbritannien / Leute / Fernsehen

Geschrieben am 23-02-2009

Osnabrück (ots) - Würdeloses Experiment

Eine krebskranke Quoten-Queen führt ihren Todeskampf, und die
Kameras halten brutal drauf beim Zerfall des Körpers. Was bald
erschreckende Wirklichkeit im britischen TV-Menschenzoo werden
dürfte, wäre in Deutschlands Privatsendern so nicht möglich - und das
ist auch gut so.
Sein eigenes Schicksal im Schmuddel-Fernsehen zu vermarkten, bis hin
zum Sterben in Großaufnahme, live und in Farbe: Das ist ein
würdeloser Tabubruch. Selbst wenn er für den vorgeblich guten Zweck
geschieht, die eigenen Kinder zu versorgen.

Tabus und Grenzen der Öffentlichkeit aber haben ihren Sinn. Sie
bieten dort (Selbst-)Schutz, wo Vertraulichkeit und Intimität
angebracht sind. Wie beim Ende einer Kranken- und Leidensgeschichte.
Denn weder das Überbringen einer verhängnisvollen Diagnose noch das
Sterben gehört ins Fernsehen - schon gar nicht, um damit bloß die
Zuschauerzahl zu steigern.

Doch die skrupellosen TV-Produzenten einer noch nie da gewesenen
Medien-Welt wollen es anders. Vielleicht interviewen sie ja bald
schwer Verletzte auf der Autobahn, kurz vor dem Tod. Dabei besteht
für ein Zerren in die Öffentlichkeit nicht die geringste
journalistische Notwendigkeit. Gäbe es unerträgliche
Sozialexperimente auch in Deutschland, wäre ein Aufstand der
Anständigen die passende Reaktion.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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