(Registrieren)

Ostthüringer Zeitung: Kommentar zu Althaus

Geschrieben am 22-02-2009

Gera (ots) - Närrisches Treiben

Es ist Karneval. Eigentlich passte da ein Possenspiel um einen
Regierungschef gut in die Zeit. Doch im Fall von Dieter Althaus ist
das nicht lustig.
Erst hieß es, der Regierungschef wolle nach dem tragischen Unfall so
schnell wie möglich nach Thüringen. Daheim ist halt daheim. Also flog
man den Schwerkranken aus Österreich nach Jena. Danach hieß es,
Bodensee sei besser, weil Althaus dort Ruhe habe, zum Beispiel vor
Parteifreunden, bei denen keiner weiß, was größer ist: rührende
Anteilnahme am Schicksal von Althaus oder ängstliche Nervosität wegen
der eigenen Zukunft.
Vermutlich auch deshalb verabreichten in Allensbach Ärzte auf einer
Pressekonferenz Beruhigungspillen, die in Thüringen wirken sollten:
Ja, Althaus werde rechtzeitig genug zum Landtagswahlkampf fit sein.
Aber jetzt brauche er Ruhe. Vorm Staatsanwalt und besonders vor
Medien.
Dieser Wunsch irritierte insofern, weil nicht ersichtlich war, dass
Althaus sonderlich bedrängt worden wäre. Bei der Beerdigung seines
Vaters in Heiligenstadt war Althaus im wahrsten Sinn des Wortes groß
abgeschirmt worden. Und während die Polizei dazu benutzt wurde,
robust darüber zu wachen, dass ja kein Fotograf ein Teleobjektiv
benutzte, erschien ein Foto in einer Boulevardzeitung, dass Althaus
und seine Frau am Grab zeigt. Bestellt, gestellt, wer weiß?
Jedenfalls hatte sich das Blatt gewendet: über Nacht war aus
unsicheren, langsamen Schritten ein Mann mit festem Tritt geworden.
Und nun: Althaus, der nach Auskunft der Mediziner keine ganze Zeitung
zu Ende lesen kann, weil ihn zuviele Informationen auf einmal noch
überanstrengen, schalte sich in die Rettungsbemühungen um Opel ein.
Sagt seine Frau. Der Regierungssprecher indes korrigiert, so wie
zuvor der Bruder, der einen ganz anderen Althaus beschreibt als die
Schwägerin.
Genug des peinlichen Spiels! Die Hintermänner der Posse, ob in der
CDU oder sonstwo, sollten begreifen, dass sie nicht nur Althaus
schaden mit ihren Durchstechereien. Es ist Karneval. Also Zeit, die
Wahrheit zu sagen. Ungeschminkt.

Originaltext: Ostthüringer Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74527
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74527.rss2

Pressekontakt:
Ostthüringer Zeitung
Redaktion Ostthüringer Zeitung
Telefon: +49 3447 52 59 70
redaktion@otz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

187720

weitere Artikel:
  • WAZ: Schröder trifft Ahmadinedschad - Klare Kante - Leitartikel von Rolf Potthoff Essen (ots) - Ahmadinedschad fordert mit seinen Atomexperimenten die Weltgemeinschaft heraus. Ahmadinedschad unterstützt skrupellose islamistische Kräfte. Und Ahmadinedschad ist vor allem der Provokateur, der nicht nur den NS-Völkermord leugnet, sondern der Israel auslöschen will. Deshalb sind die scharfen Worte verständlich, mit denen der Zentralrat der Juden in Deutschland Schröders Treffen mit Irans Präsidenten belegt. Sie sind für den Zentralrat ein Muss. Welches Bild böte er dar, würde er das Treffen mit dem Todfeind Israels ohne mehr...

  • WAZ: Lehrer werden umworben - Gute Pädagogen in schönen Schulen - Leitartikel von Wilhelm Klümper Essen (ots) - Von wegen "faule Säcke". Die von Bundeskanzler Schröder noch derart verunglimpften Lehrer werden heute umgarnt. "Sehr guten Morgen, Herr Lehrer" heißt es auf Plakaten in Baden-Württemberg, mit denen Pädagogen ins Ländle gelockt werden sollen. Und ausgerechnet das arme Berlin kratzt Geld zusammen, um das Gehalt ihrer Lehrer um über 50 Prozent zu erhöhen. Der aktuelle Lehrermangel tut der Wertschätzung dieses Berufes gut. Mehr Geld und mehr Anerkennung könnten die Zahl der hervorragenden Lehramtsanwärter erhöhen. Viele mehr...

  • Rheinische Post: Merkel zurück in Europa Düsseldorf (ots) - Von Gregor Mayntz Nächstes Wochenende bereiten die Europäer in Brüssel den Finanzgipfel von London Anfang April vor; Mitte März sprechen sich die Finanzminister im globalen Rahmen ab, dann hat Gastgeber Gordon Brown noch eine ganze Reihe von Einzeltreffen angesetzt, etwa mit US-Präsident Barack Obama. Alles, um sicherzustellen, dass die Antwort der Welt auf die Krise ein Erfolg wird. Was, bitteschön, sollte dann noch Angela Merkels Vorbereitungsgipfel zur Vorbereitung der Vorbereitung des Gipfels? Zunächst einmal mehr...

  • Rheinische Post: Schröder im Recht Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels Barack Obama hatte schon im Wahlkampf anders als Gegenkandidat McCain angekündigt, als US-Präsident auch mit dem iranischen Amtskollegen Ahmadinedschad reden zu wollen. Warum sollte Bundeskanzler a.D. Schröder als nicht offiziell entsandter Emissär Deutschlands nicht tun dürfen, was die neue US-Regierung will: der muslimischen Welt die Hand ausstrecken. Mit Syrien fängt Washington soeben an. Staaten haben selten Freunde, aber immer Interessen. Um diese zu befördern, müssen sich Staatsleute, mehr...

  • Rheinische Post: Krisen-Blindheit Düsseldorf (ots) - Von Silke Fredrich Die Wirtschafts- und Finanzkrise macht Angst. Wegen ihr mussten bereits zahlreiche Groß- oder Traditionsunternehmen Insolvenz anmelden. Beinahe täglich wollen neue Firmen unter den Rettungsschirm schlüpfen. Nun wird auch noch für den Sommer ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen vorhergesagt, weil Firmen weiter entlassen müssen. Fraglich aber ist, ob Massenentlassungen der richtige Weg aus der Krise sind? Für einige Firmen sind sie unvermeidbar. Wer keine Aufträge mehr hat, kann auch niemanden beschäftigen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht