pafl: Designierter Regierungschef Klaus Tschütscher will den eingeschlagenen Reformkurs zügig weiterführen
Geschrieben am 18-02-2009 |   
 
    Vaduz (ots) - - Fokus auf rasche Erarbeitung einer tragfähigen  Lösung zur internationalen Steuerkooperation - Schaffung eines für  alle akzeptablen Interessensausgleichs auf bilateraler Ebene -  Proaktive Haltung bei Weiterentwicklung des Unternehmensstandortes -  integrer, qualitativ hochstehender und innovativer Finanzplatz als  Ziel
     Vaduz, 18. Februar 2009 - Nach seinem Wahlsieg am 8. Februar hat  der designierte Regierungschef Klaus Tschütscher am Mittwoch einen  Überblick zu politischen Schwerpunkten der anstehenden  Legislaturperiode gegeben.
     "In den wesentlichen Fragen zur Erhaltung und Weiterentwicklung  unseres Wirtschaftsstandorts werde ich inhaltlich auf Kontinuität  setzen. Meine bisherige proaktive Haltung bei der Schaffung  attraktiver Rahmenbedingungen werde ich fortsetzen", sagte Klaus  Tschütscher. Gerade in Zeiten der globalen Wirtschafts- und  Finanzkrise habe sich das liechtensteinische Modell mit einer  diversifizierten Volkswirtschaft,  einem ausgeglichenen  Staatshaushalt, niedrigen Steuern und der Schaffung  wirtschaftsfreundlicher Rahmenbedingungen durch pragmatische  Gesetzgebung bewährt. "Nun geht es darum, den eingeschlagenen Weg  zügig und konsequent weiter zu beschreiten", sagte der designierte  Regierungschef.
     Klaus Tschütscher nannte als eines der vorrangigsten politischen  Ziele für die kommenden vier Jahre den staatlichen Rahmen so  auszugestalten, dass der liechtensteinische Finanzplatz als integrer, qualitativ hochstehender sowie innovativer Finanzplatz Zukunft hat.  Dazu gehöre auch die rasche Erarbeitung einer tragfähigen Lösung im  Bereich der internationalen Steuerkooperation. Wesentlich dabei sei  die Gewährleistung langfristiger Rechtssicherheit für die Kunden des  Finanzplatzes durch die Schaffung stabiler Rahmenbedingungen. "Ich  bin für effiziente Steuerlösungen, gerade auch im  grenzüberschreitenden Verhältnis. Das wird jedoch nur durch einen  kooperativen Ansatz möglich sein. Ein solcher Ansatz bedingt, dass  der jeweilige Partnerstaat hilft, die bestehenden Kundenbeziehungen  unseres Finanzplatzes auf eine tragfähige Grundlage zu stellen und  Liechtenstein im Steuerwettbewerb nicht zu diskriminieren," sagte der designierte Regierungschef. Unter Gewährleistung einer entsprechenden Kooperation bekommen Partnerstaaten durch eine effizientere  Steueranwendung bei Auslandsvermögen Steuereinnahmen. Kunden und ihre Vermögensberater und Treuhänder in Liechtenstein erhalten durch  annehmbare Bedingungen einen tragfähigen gesetzlichen Rahmen zur  Erfüllung ihrer Steuerpflicht und der liechtensteinische Finanzplatz  erhöht seine Attraktivität und Reputation für steuerkonforme  Kundschaft. "Bei einem lösungsorientierten und konstruktiven Ansatz  können alle Seiten gewinnen", so Tschütscher. Mit diesem Ansatz sei  Liechtenstein bereit, einen konstruktiven Beitrag zur stärkeren  Einbindung der europäischen Finanzplätze zu leisten. Die Alternative  zu einer solchen Lösung wäre eine sukzessive Vermögensverlagerung in  aussereuropäische Finanzplätze, womit keiner Seite gedient sei.
     "Ich werde mich dafür einsetzen, dass der umfassende Schutz der  Privatsphäre, ein legitimer Pfeiler unseres Bürger- und  Rechtsverständnisses, auch in einem enger zusammenwachsenden Europa,  weiter erhalten bleibt. Dazu wird es jedoch ohne Wenn und Aber  notwendig sein, vom Image der unkooperativen Steueroase wegzukommen", sagte der designierte Regierungschef. Primär sei deshalb der Kontakt  mit der OECD zu suchen, um allen potentiellen Partnern verdeutlichen  zu können, wie konkret und ernsthaft die liechtensteinischen  Absichten sind. "Aufbauend auf dem dadurch gewonnenen Vertrauen  sollte es möglich sein, den angestrebten Interessensausgleich zu  finden", sagte Tschütscher.
     Zum Betrugsbekämpfungsabkommen mit der EU sagte Tschütscher: "Wir  haben im vergangenen Juni einen Verhandlungsabschluss erzielt, der  bei Steuerbetrug umfassende Amtshilfe vorsieht und der für die  Amtshilfe in der Steuerhinterziehung den Weg über bilaterale  Doppelbesteuerungsabkommen aufzeigt." Der Abkommensentwurf, wie er  vorliegt, gehe in einzelnen Punkten bereits heute über das hinaus,  was innerhalb der EU Standard sei. Zu den nun durch den  EU-Ministerrat vorgeschlagenen Nachverhandlungen sagte der  designierte Regierungschef: "Ich kann mir durchaus eine  Vertragslösung auf EU-Ebene vorstellen, die durch einen kooperativen  Ansatz die Steuerflucht verhindert und fairen Wettbewerb durch die  Abschaffung der Doppelbesteuerung herstellt." Der designierte  Regierungschef wies jedoch darauf hin, dass im Bereich der direkten  Steuern nur in Ansätzen EU-Kompetenz vorhanden sei und für alle  Entscheidungen Einstimmigkeit unter den 27 Staaten benötigt wird.  "Vor diesem Hintergrund spricht einiges dafür den Abkommensentwurf,  wie er jetzt vorliegt, zu unterzeichnen und weitergehende  Vereinbarungen bilateral mit den einzelnen Mitgliedsländern  abzuschliessen."
     Ein weiterer politischer Schwerpunkt der kommenden  Legislaturperiode ist die Weiterentwicklung Liechtensteins als  attraktiver Unternehmensstandort. "Die liechtensteinische Industrie  schafft mit rund 40 Prozent den grössten Beitrag zu unserem  Bruttosozialprodukt und lebt vom Export," sagte Tschütscher. "Ich  werde mich in den kommenden Jahren dafür einsetzen, dass wir auf die  Bedürfnisse der Wirtschaft noch stärker eingehen, die  Doppelbesteuerung beseitigen und die Rahmenbedingungen für  Unternehmen in Liechtenstein durch eine konsequente Standortpolitik  weiter verbessern", so Tschütscher. Ein wesentlicher Bestandteil soll dabei die Inkraftsetzung eines modernen, wettbewerbsfähigen und  international anerkannten Steuerrechts sein.
     Nach dem Wahlsieg vom 8. Februar 2009 ist die Vaterländische Union (VU) von Klaus Tschütscher stärkste Partei im liechtensteinischen  Parlament und mit der Regierungsbildung beauftragt. Ziel ist eine  grosse Koalition mit der Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP).  Koalitionsverhandlungen und Regierungsbildung sollen noch im März  abgeschlossen werden.
     English Version
     Prime Minister-designate Klaus Tschütscher seeks to rapidly  advance Liechtenstein's reform strategy
     - Focus on rapid development of a sustainable solution for  international tax cooperation - Balancing of interests at the  bilateral level in a way acceptable to all parties - Proactive  approach to continuing development of the business location - goal of innovative, high-quality financial center distinguished by integrity
     Vaduz, 18 February 2009 - After his election victory on 8  February, Prime Minister-designate Klaus Tschütscher provided an  overview of the political focuses of the upcoming legislative period.
     "In the essential questions concerning the preservation and  further development of our business location, I will emphasize  continuity in terms of substance. I will continue my existing  proactive approach to creating attractive framework conditions," said Klaus Tschütscher. Especially in times of global economic and  financial crisis, the Liechtenstein model of a diversified national  economy, a balanced national budget, low taxes, and the creation of  business-friendly framework conditions through pragmatic legislation  have proven their effectiveness. "Now, the goal is to progress  rapidly and consistently along the path we have already begun to  pursue," said the designated Prime Minister.
     As one of the top-priority political goals for the coming four  years, Tschütscher called for a development of the State framework to ensure the future of the Liechtenstein financial center as an  innovative, high-quality financial center distinguished by integrity. This includes the rapid elaboration of a sustainable solution for  international tax cooperation. Of the utmost importance in this  regard is to safeguard long-term legal certainty for the financial  center's clients by creating stable framework conditions. "I am in  favor of efficient tax solutions, especially also in cross-border  relationships. This will only be possible by taking a cooperative  approach, however. Such an approach requires the partner country in  question to help put existing client relationships on a sustainable  basis and to refrain from discriminating against Liechtenstein with  respect to tax competition," said the designated Prime Minister. By  ensuring cooperation, partner countries will benefit from more  efficient enforcement of taxation with respect to foreign assets.  Clients and their wealth advisers and professional trustees in  Liechtenstein will benefit from acceptable conditions and a  sustainable legal framework to ensure compliance with their tax  obligations, and the Liechtenstein financial center in turn will  enhance its attractiveness and its reputation of cultivating a  tax-compliant client base. "With a solution-oriented and constructive approach, it will be a winning situation for all sides," according to Tschütscher. By pursuing this approach, Liechtenstein is expressing  its willingness to make a constructive contribution to a stronger  integration of the European financial centers. The alternative to  finding such a solution would be the successive loss of assets to  financial centers outside Europe, which would not benefit any of the  parties.
     "I will do my utmost to ensure that the comprehensive protection  of privacy - a legitimate pillar of our understanding of citizenship  and the law - will be sustained even in a Europe that is growing  closer together. For this purpose, however, it will be  unconditionally necessary to get away from the image of an  uncooperative tax haven," said the designated Prime Minister.  Primarily, contact with the OECD must be sought to make clear to all  potential partners how concrete and serious Liechtenstein's  intentions are. "Building on the trust gained by doing so, it should  be possible to find the envisaged balancing of interests," said  Tschütscher.
     With reference to the Anti-Fraud Agreement with the EU,  Tschütscher said, "Last June, we achieved a conclusion of the  negotiations that provides for comprehensive administrative  assistance in cases of tax fraud and that indicates the conclusion of bilateral double taxation agreements as a path for administrative  assistance in cases of tax evasion." The draft agreement now  available already goes further in some points than the standard  within the EU. Concerning the follow-up negotiations proposed by the  EU Council of Ministers, the designated Prime Minister said, "I can  certainly envision a treaty solution at the EU level that adopts a  cooperative approach to preventing tax flight and that ensures fair  competition by eliminating double taxation." However, the designated  Prime Minister also pointed out that the EU only has limited  competence in the field of direct taxation and that the unanimous  consent of all 27 Member States would be required for all decisions  in this regard. "Against this background, there are significant  grounds in favor of signing the agreement as it is currently drafted  and of concluding more far-reaching agreements bilaterally with the  individual Member States."
     A further political focus of the coming legislative period will be the continuing development of Liechtenstein as an attractive business location. "With 40% of GDP, Liechtenstein industry generates the  greatest share of our economy, and it depends heavily on export,"  said Tschütscher. "In the coming years, I will do my utmost to ensure that we respond more effectively to the needs of business, that we  eliminate double taxation, and that we further improve the framework  conditions for companies in Liechtenstein by pursuing a consistent  business location policy," said Tschütscher. One crucial element in  this regard will be to enact a modern, competitive, and  internationally recognized tax law.
     After its election victory on 8 February 2009, the Patriotic Union (Vaterländische Union, VU) led by Klaus Tschütscher became the  strongest party in the Liechtenstein Parliament and was mandated to  form a Government. The goal is to agree on a grand coalition with the Progressive Citizens' Party (Fortschrittliche Bürgerpartei, FBP).  Coalition negotiations and the formation of the Government should be  concluded before the end of March.
  Originaltext:         Presse- + Informationsamt Liechtenstein Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57868 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57868.rss2
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