WAZ: Datenschutz für Arbeitnehmer -  Klare Regeln und Vorsicht nötig  - Leitartikel von Wolfgang Mulke
Geschrieben am 16-02-2009 |   
 
    Essen (ots) - Klare Richtlinien für den Datenschutz in Unternehmen sind überfällig. Das haben die Skandale bei Lidl, der Telekom und der Bahn verdeutlicht. Die drei Affären sind zwar weder in ihrem Ausmaß  noch in der Schwere der Verstöße gegen Datenschutzrichtlinien  vergleichbar. Doch offenbaren die Fälle allesamt die Schwächen beim  Schutz persönlicher Informationen. Der Discounter filmte seine  Mitarbeiter, um Langfingern auf die Spur zu kommen. Die Telekom ließ  sich Millionen sensible Kundendaten klauen, und die Bahn nahm gleich  fast alle Beschäftigten ins Visier der hauseigenen  Korruptionsfahnder.
      So eindeutig sich die Öffentlichkeit auf die Seite der  Ausspionierten stellt, ist die Sache leider nicht. Die Bahn bewegte  sich beispielsweise nach heutigem Kenntnisstand überwiegend in einer  rechtlichen Grauzone. Es ist nicht genau geregelt, was die  Unternehmen dürfen und wo ein Schutzinteresse der Arbeitnehmer  Schnüffeleien entgegensteht. Es muss das Interesse beider Seiten  sein, den Schwebezustand durch eine möglichst eindeutige Regelung zu  beenden.
      Ganz einfach wird es nicht. Denn natürlich darf den Arbeitgebern  die Verteidigung gegen Wirtschaftsspione, korrupte Mitarbeiter oder  Diebe nicht verwehrt werden. Dazu gehören zwangsläufig Kontrollen und Überwachungsmöglichkeiten. Allerdings sollte klar gestellt werden,  dass diese fast nachrichtendienstlichen Methoden nur bei begründeten  Verdachtsfällen erlaubt sind und der Betriebsrat davon wissen muss.
      Es darf beim Datenschutz aber nicht nur um eine Reaktion auf  aktuelle Ereignisse gehen. Denn die Zeiten haben sich rasant  geändert. Früher kämpften Bürgerinitiativen gegen einen harmlosen  Fragebogen zur Volkszählung. Heute geben viele Bürger im Internet und anderswo freiwillig höchst persönliche Informationen freimütig  weiter. Das Bundesdatenschutzgesetz wird zwar gerade modernisiert,  doch wird das nicht reichen. Erstens müssen Bürger und Unternehmen  vorsichtiger werden und zweitens muss der Datenschutz künftig  schneller auf technische Veränderungen reagieren.
      Schon heute ist möglich, was vor 20 Jahren als Horrorszenario  beschrieben wurde: eine weitgehende Kontrolle der Menschen, am  Arbeitsplatz und anderswo. Früher wollten sich die Bürger vor allem  vor staatlichen Schnüffelaktionen schützen. Heute droht die Gefahr  von überall her. Dagegen helfen Aufklärung, Aufmerksamkeit und ein  eindeutiger Rechtsrahmen, der den Missbrauch wirksam ahnden kann, am  Arbeitsplatz wie beim Surfen im Internet.
  Originaltext:         Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
  Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion  Telefon: 0201 / 804-2727 zentralredaktion@waz.de
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