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Neues Deutschland: zum Glos-Rücktritt und den Folgen

Geschrieben am 09-02-2009

Berlin (ots) - Ein einziges Mal in seiner reichlich dreijährigen
Praxis als Bundeswirtschaftsminister hat Michael Glos wahrlich für
eine große Welle gesorgt - als er zurücktrat. Zwei Tage waren die
unionsinternen Turbulenzen Thema. Seit gestern Mittag herrscht wieder
Ordnung an Deck. CSU-Chef Seehofer wähnt sich nach heftigem Vor- und
Zurückrudern wieder in vermeintlich sicherem Fahrwasser. Angela
Merkel, bis zur Glättung der Wogen erneut abgetaucht, bedauert
pflichtschuldig das Absaufen von Glos und freut sich auf den
Rettungsring Guttenberg.
Ihrer Regierung steht dennoch das Wasser bis zum Hals. Dass Glos die
einzige Fehlbesetzung im Merkel-Kabinett war, wird einmal mehr heute
beim Mehdorn-Bericht über die Schnüffelei im Staatskonzern Bahn
konterkariert. Oder glaubt wirklich jemand an einen ahnungslosen
Minister Tiefensee? Aber sieben Monate vor der Wahl kann sich
Schwarz-Rot keine große Rettungsaktion mit entsprechendem
Stühlerücken leisten. Also lautet die Devise: Weiterrudern.
Notfalls jetzt eben mit einem Außenpolitiker als Ressortchef für
Wirtschaft. Fachwissen? Nebensache! Womöglich handelt es sich sowieso
nur um ein Spiel auf Zeit. Reifen die Blütenträume der Union,
beansprucht ohnehin im Herbst die FDP das Amt des
Wirtschaftsministers. Und für die Abgesandten dieser
»Wirtschaftsexperten« findet bekanntlich die Wirtschaft in der
Wirtschaft statt. So gesehen hätte man nach dem Glos-Rücktritt den
Job glatt einsparen können.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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