(Registrieren)

Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht / MdB Markus Grübel im Gespräch mit dem bpa

Geschrieben am 05-02-2009

Stuttgart (ots) - Nachdem die Zuständigkeit für die
ordnungsrechtlichen Regelungen des Heimgesetzes im Zuge der
Föderalismusreform an die Bundesländer übergegangen ist, hat das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
nun den Entwurf eines Wohn- und Betreuungsvertragsgesetzes vorgelegt.
Dem Gesetzentwurf vorausgegangen war eine Abstimmung zwischen Bund
und Ländern mit dem Ergebnis, dass die zivilrechtlichen Regelungen
des Heimrechts in der Gesetzgebungskompetenz des Bundes verblieben
sind.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa),
der bundesweit mehr als 6.000 private Pflegeeinrichtungen vertritt,
begrüßt das Gesetzesvorhaben, mit dem einer weiteren Zersplitterung
des Heimrechts entgegengewirkt werden soll, grundsätzlich. Die
geplanten Neuregelungen schießen aber aus Sicht des bpa über dieses
Ziel weit hinaus. So soll der Anwendungsbereich des Gesetzes von der
Wohnform "Heim" gelöst und auf grundsätzlich alle Verträge erweitert
werden, die die Überlassung von Wohnraum mit der Erbringung,
Vorhaltung oder Vermittlung von Betreuungsleistungen verbinden. "Der
Gesetzentwurf erfasst damit auch das Betreute Wohnen und die
Tagespflege, die im Land Baden-Württemberg nicht unter das Heimgesetz
fallen. Dadurch werden bürokratische Hürden mit gravierenden
Auswirkungen auf diese Wohn- und Betreuungsformen aufgebaut." Darauf
wies der Vorsitzende der bpa-Landesgruppe Baden-Württemberg, Rainer
Wiesner, in einem aktuellen Gespräch mit dem Bun-destagsabgeordneten
Markus Grübel (CDU) hin. "Das Betreute Wohnen darf durch gesetzliche
Neuregelungen nicht gefährdet werden, sondern benötigt verlässliche
Grundlagen", machte Rainer Wiesner deutlich. "Die Regelungen des
baden-württembergischen Heimgesetzes sind ein guter Kompromiss
zwischen den berechtigten Anliegen der Unternehmer einerseits und der
Verbraucherschutzverbände andererseits und könnten daher auch für das
bundeseinheitliche Vertragsrecht Vorbild sein", bestätigte Markus
Grübel.

Grübel, der Berichterstatter für das Gesetz im Bundestag ist,
sicherte zu, diese Botschaft ins Kabinett sowie in die
parlamentarische Beratung einzubringen. Dringenden Handlungsbedarf
sieht der Bundestagsabgeordnete auch bei der geplanten und massiven
Ausweitung der Informationspflicht des Unternehmers gegenüber dem
Verbraucher. "Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht", sagte er
abschließend. "Das neue Gesetz darf nicht dazu führen, dass in den
Verträgen vorsorglich alle nur denkbaren Sachverhalte geregelt werden
müssen. Unnötig lange und komplizierte Verträge, die juristische
Laien nicht mehr verstehen können, dienen nicht dem
Verbraucherschutz. Im Gegenteil: Übersichtliche und verständliche
Verträge sind auch und gerade im Interesse der Verbraucher."

Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17920
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17920.rss2

Für Rückfragen:

Stefan Kraft, Leiter der Landesgeschäftsstelle
0711 / 96 04 96.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

184862

weitere Artikel:
  • LVZ: Norbert Blüm: Verstehe Ärger des Papstes / Merkel-Kritik: "Tonfall gefällt mir nicht" Leipzig (ots) - Der CDU-Politiker Norbert Blüm hat Verständnis für die Verärgerung des Papstes über die anhaltende Kritik besonders aus Deutschland geäußert. Er könne Benedikts Ärger verstehen, "weil an seiner moralischen Integrität gezweifelt und er als Antisemit dargestellt wurde. Es ist an der Zeit, die Kirche im Dorf zu lassen" sagte Blüm der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe). Man müsse in der Debatte klar sagen, Benedikt XVI. ist kein Antisemit, er ist da über jeden Verdacht erhaben. "Seine Position dazu hat er unmissverständlich mehr...

  • WAZ: Bischofskonferenz geht auf Zentralrat der Juden zu. Erzbischof Zollitsch lädt zu klärendem Gespräch Essen (ots) - Die katholische Deutsche Bischofskonferenz will den schweren Schaden, der im Verhältnis zu den Juden entstanden ist, mindern. Aus diesem Grund lädt deren Vorsitzender, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, den Zentralrat der Juden zu einem klärenden Gespräch ein. Das erfuhr die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Freitagausgabe) in Essen. In einem Brief an den Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, heißt es: "Die Diskussion der zurückliegenden Tage beweist, dass man sich der Gemeinsamkeiten und der Verbundenheit mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: SPD attackiert Glos Fraktions-Vize Kelber: Wirtschaftsminister erledigt seine Aufgaben nicht Köln (ots) - /Berlin - Die SPD hat Forderungen kritisiert, das Bundeswirtschaftsministerium als Energieministerium auszubauen. Fachleute hatten in einem Bericht über die künftige Energieversorgung Deutschlands für das Wirtschaftsministerium eine "Energiepolitik aus einem Guss" mit einer Bündelung der Kompetenzen in dem Ressort von Michael Glos (CSU) gefordert. Der Fraktionsvize der SPD im Bundestag, Ulrich Kelber, sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitagausgabe): "Wir haben bereits ein Energieministerium, und das wird von Umweltminister mehr...

  • Börnsen/Bär: Trendwende im Leinwand-Geschäft: Besonders deutsche Filme locken wieder mehr Besucher in die Kinos Berlin (ots) - Anlässlich der Veröffentlichung der Kinobilanz 2008 durch die Filmförderanstalt (FFA) erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB, und die zuständige Berichterstatterin, Dorothee Bär MdB: Eine Kehrtwende scheint geschafft: Die Kinobilanz 2008 fällt im Vergleich zum Vorjahr sehr viel positiver aus. Mit 129,4 Mio. Besuchern zählten deutsche Kinos 4 Mio. Gäste mehr als noch 2007, als die Besucherzahlen auf einen Tiefpunkt gefallen waren und Besorgnis mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Jahresbilanz der Deutschen Bank: Frankfurt/Oder (ots) - Die Finanzkrise trifft Banken derzeit auch unverschuldet. Dass Ackermann früher stark auf das riskante Investment-Banking setzte, ist aber ein Hauptgrund für die Verluste. Nun lässt er die Sparte neu ausrichten. Da zu behaupten, sein Geschäftsmodell habe sich bewährt, ist eine Farce. Dabei wäre das Minus noch höher, hätte man sich nicht von Tafelsilber wie Industriebeteiligungen getrennt. ... Kanzlerin Merkel sollte schleunigst ihren Berater zur Finanzkrise, Josef Ackermann, auswechseln. Originaltext: Märkische mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht