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Stern: FDP-Nachwuchsstar Rösler hält an Ausstiegsplänen fest

Geschrieben am 04-02-2009

Hamburg (ots) - FDP-Shootingstar Philip Rösler will sich auch nach
seinem geplanten Ausstieg aus der Spitzenpolitik politisch
engagieren. Er könne sich vorstellen, nach seinem Ausscheiden "in
eine politische Stiftung zu gehen, die anderswo hilft, Demokratien
aufzubauen", sagte Rösler im Interview in der neuen, am Donnerstag
erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern. Der designierte
Wirtschaftminister von Niedersachsen hält an seiner Entscheidung
fest, mit 45 Jahren aus der Politik auszusteigen. Rösler, derzeit 35
Jahre alt, sagte dem Magazin: "Ich habe mit 30 gesagt: Okay, 15 Jahre
machst du das, und dann ist Schluss. Denn ich glaube, dass Politik
den Menschen verändert. Man wird misstrauischer."

Rösler ist Landesvorsitzender und Fraktionschef seiner Partei in
Niedersachsen. Am 13. Februar soll er das Amt des
Wirtschaftsministers von seinem Parteifreund Walter Hirche
übernehmen. Auch ein Ruf nach Berlin würde an seinem Entschluss, mit
45 auszusteigen, nichts ändern - zumal seine Frau etwas dagegen
hätte. "Sie würde mir eher den Kopf abreißen, wenn ich jetzt sagen
würde: Freunde, ich gehe nach Berlin", sagte Rösler dem stern.
"Früher haben sich Frauen nach den Männern gerichtet. Jetzt sagen sie
zu Recht: Glaube nicht, wenn du nach Berlin gehst, gehe ich mit." An
seinem Entschluss würde Rösler auch nicht rütteln, wenn FDP-Chef
Guido Westerwelle ihm im Falle einer Beteiligung an der
Bundesregierung einen Kabinettsposten in Berlin anbieten würde.

Rösler wurde im Alter von neun Monaten von einem deutschen Paar
aus einen katholischen Waisenhaus in Vietnam adoptiert und nach
Deutschland gebracht. Mit seiner Herkunft habe er nie ein Problem
gehabt, er habe sich immer in Deutschland integriert gefühlt, betonte
Rösler. Für ihn sei sein Adoptivvater "wie ein leiblicher Papa"
gewesen. "Deswegen hatte ich auch nie das Bedürfnis, nach meinen
'Wurzeln' zu suchen. Sie suchen ja nur, wenn Ihnen etwas fehlt. Mir
hat nichts gefehlt." Aggressionen wegen seines asiatischen Aussehens
seien ihm nie begegnet. "Bei Asiaten denken immer alle, man kann
Karate. Ich bin eigentlich noch nie angepöbelt worden, weil ich
asiatisch aussehe, nur gelegentlich, weil ich bei der FDP bin."

Der Jungpolitiker wünscht sich eine emotionalere FDP: "Wir reden
in der FDP nicht genug über Werte. Was macht uns aus? Was prägt uns?
Wie ist unser Lebensgefühl?" Es gebe neue Milieus, die für die FDP
durchaus ansprechbar seien. "Wenn man sich ein Milieu anguckt wie den
Prenzlauer Berg in Berlin - junge Eltern, cool und weltoffen - und
sich mit denen unterhält, findet man viel Übereinstimmung." Die
wenigsten würden dort allerdings FDP wählen, was vor allem am Image
der Partei liege. "Image ist wie Zahnpasta. Einmal aus der Tube
gedrückt, kriegt man die nicht mehr zurück."

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
stern-Autor Tilman Gerwien
Telefon: 030/20224-0

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangaben zur Veröffentlichung frei


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