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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Iran

Geschrieben am 03-02-2009

Bielefeld (ots) - Als am 4. Oktober 1957 der erste Satellit auf
eine Umlaufbahn um die Erde ging, war Amerika schockiert. Das hatte
man den Russen nicht zugetraut. Sputnik eröffnete ein Wettrennen und
wie immer, wenn technologische Durchbrüche erzielt werden, sind die
Generäle nicht weit. Sputnik steht für »Star Wars«, für Krieg im und
aus dem Weltraum. Mit Satelliten kann man aufklären und lenken.
Satelliten verkürzen die Warnzeit und verlängern die Reaktionszeit,
mithin die Möglichkeit zur Vernichtung anfliegender Jets oder
Raketen. Sie vergrößern auch die Zeit der Vergeltung durch eigene
Raketen. Solch einen Satellit hat Teheran jetzt auf eine Umlaufbahn
gebracht. Er heißt Omid, Hoffnung. Mit ihm schießen die nuklearen
Machtträume der Mullahs in den Himmel.
In Israel und Washington dürfte man die Stirn in Falten legen. Dieser
Satellit erschwert nicht nur die militärische Option im Atomstreit,
sprich eine Aktion zur Vernichtung der iranischen Nuklearanlagen. Er
zeigt auch nicht nur an, dass Teheran militärtechnologisch seinen
Nachbarn weit voraus ist und bald über die Trias der Atommächte
verfügt: Bombe, Raketen, Satelliten. Der Schatten der Mullahs wird
länger, die Öl-Reiche sind mehr denn je auf den Schutz der USA
angewiesen.
Das Signal für den neuen US-Präsidenten Barack Obama ist eindeutig.
Die ausgestreckte Hand der ersten Amtstage wird nicht ergriffen, im
Gegenteil, Teheran zeigt die Faust der Stärke. Radikale Islamisten
verstehen Friedensangebote immer als ein Zeichen der Schwäche, denn
sie kennen nur Sieg oder Unterwerfung. Das entspricht dem Koran, der
die Welt in drei Regionen aufteilt: Das Haus des Friedens (Dar al
salam, dort herrscht der Islam), das Haus des Krieges (Dar al harb,
dort herrschen die Ungläubigen) und das Haus des Waffenstillstandes
(Dar al sulch, dort leben Muslime, die bald die Herrschaft an sich
reißen können). Ziel ist die Ausbreitung des Hauses des Friedens. Das
geht in der heutigen Welt nicht ohne Atomwaffen. Es ist eine Illusion
zu glauben, die Mullahs würden auf diese Option verzichten.
In Israel beflügelt Omid die Hoffnungen des rechten Lagers,
insbesondere des Likud-Chefs Netanjahu. Er hat sich immer eindeutig
gegen eine nukleare Bewaffnung Irans ausgesprochen. Politisch
denkenden Israelis war klar: Der Krieg gegen die Hamas hatte auch das
Ziel, eine mögliche zweite Front im Rücken präventiv zu zerschlagen.
In sechs Tagen wählen die Israelis eine neue Regierung. In ein, zwei
Monaten dürfte die Regierung gebildet sein und ganz gleich, wer an
ihrer Spitze steht, er wird Obama mit der Frage konfrontieren, ob
Amerika bei dem Schlag hilft oder nicht. Die Experten im Pentagon und
auch in den westlichen Hauptstädten rechnen damit, dass diese
Entscheidung spätestens im Frühsommer fällt. Vielleicht auch schon
früher.
Allahs Satellit bringt die Hoffnungen in Washington auf den Teppich
der Realitäten zurück.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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