| | | Geschrieben am 02-02-2009 Lausitzer Rundschau: Koalitionskrach wegen Umweltgesetzbuches / Merkels Selbsterfahrungsgruppe
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 Cottbus (ots) - Das Umweltgesetzbuch eignet sich nicht gerade als
 Aufreger für Otto-Normal-Bürger. Die Materie ist hoch kompliziert.
 Selbst Fachleute verlieren im ökologischen Paragrafen-Dickicht schon
 mal den Überblick. So werden viele vermutlich erst in den letzten
 Tagen davon gehört haben. Und dass es dabei heftigen politischen
 Krach gibt. Seine Inszenierung wirft allerdings ein bezeichnendes
 Licht auf den Zustand der Großen Koalition. Nicht, dass die
 Regierungsehe von Union und SPD eine Liebesheirat gewesen wäre. Aber
 soviel Feindschaft und Missgunst war selten. Der
 SPD-Umweltumweltminister wirft den C-Parteien "Blockadepolitik" und
 "Verfassungsbruch" vor. Die Union ereifert sich über die "Sturheit"
 und "Volksverdummung" des Absenders. Und über allem schwebt eine
 Bundeskanzlerin, die das Scheitern eines der wichtigsten
 umweltpolitischen Projekte dieser Wahlperiode mal eben "zur Kenntnis"
 nimmt. Eine Regierung als zerstrittene Selbsterfahrungsgruppe.
 Wer es immer noch nicht begriffen hat, der muss es spätestens jetzt
 merken: Die Volksparteien stecken längst im Wahlkampf. Ihre
 Sacharbeit ist auf ein notwendiges Minimum beschränkt. Es ist schon
 ein Stück aus dem Tollhaus, wenn Angela Merkel (CDU) einen
 SPD-Minister nach München schickt, um ihre Schwesterpartei von einem
 gewichtigen Bestandteil der Koalitionsvereinbarung zu überzeugen,
 anstatt dies persönlich zu besorgen. Damit bestätigt die Kanzlerin
 einmal mehr ihren Ruf, nur zu moderieren und zu verwalten. Ihr
 Vorgänger Gerhard Schröder (SPD) hatte den Vorzug, bei wichtigen
 Entscheidungen seine Kanzlerschaft über die seiner
 Parteizugehörigkeit zu stellen. Bei Merkel läuft es umgekehrt. Auch
 am Kabinettstisch ist sie in erster Linie CDU-Vorsitzende, die einem
 Streit mit dem eigenen Lager tunlichst aus dem Wege geht. Das
 aktuelle Beispiel ist besonders ärgerlich, weil Merkel sich schon in
 ihrer Zeit als Bundesumweltministerin für ein Umweltgesetzbuch stark
 gemacht hatte. Im Jahr 1997 rief sie eigens dafür eine unabhängige
 Sachverständigenkommission ins Leben. Ihre eigenen Überzeugungen
 scheinen Merkel also nicht zu kümmern.
 Das politische Desaster beim Umweltgesetzbuch kostet nun die CSU als
 Triumph aus. Auch das ist seltsam, wenn man bedenkt, dass sämtliche
 CDU-geführten Provinzen für Gabriels Plan waren. An der bayerischen
 Kompromisslosigkeit zeigt sich freilich auch die ganze Absurdität der
 deutschen Kleinstaaterei beim Umweltschutz.
 Für die verbleibenden sieben Monate bis zur Bundestagswahl lässt das
 Gezänk nichts Gutes ahnen. Das Klima in der Koalition wird immer
 frostiger. Dabei erfordert gerade die Wirtschafts- und Finanzkrise
 ein beherztes Regierungshandeln. Die Bürger werden die Große
 Koalition daran messen.
 
 Originaltext:         Lausitzer Rundschau
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