Börsen-Zeitung: Oberwasser, Kommentar von Bernd Wittkowski zur aktuellen Lage der KfW
Geschrieben am 29-01-2009 |   
 
    Frankfurt (ots) - Krisen bedeuten immer auch Chancen - eine  Plattitüde, gewiss. Doch am Beispiel der KfW wird deutlich, dass eine Kalamität mitunter wirklich das Potenzial birgt, die Wende zum  Besseren herbeizuführen. Die Förderbank galt in ihrer 60-jährigen  Geschichte schon einige Male als Auslaufmodell - etwa kurz vor der  deutschen Einheit: Da waren der Wiederaufbau und seine Finanzierung  nach dem Krieg de facto abgehakt, und die Abkürzung "KfW" schien eher für "kann fortan wegfallen" zu stehen. Erst mit der Fusion von BRD  und DDR war der alte Name "Kreditanstalt für Wiederaufbau" plötzlich  wieder Programm.
     Zuletzt war das von Bund und Ländern getragene Institut nun vor  allem dadurch unangenehm aufgefallen, dass es dank seiner  IKB-Beteiligung weniger Teil der Lösung als vielmehr Teil des  Problems namens Finanzkrise war. Der Verlust von 6 Mrd. Euro, der  schon 2007 das Eigenkapital erodieren ließ, spricht Bände. Zu allem  Überfluss hat die KfW dann ihren Bekanntheitsgrad durch Flops wie die Überweisung an die Pleitebank Lehman Brothers und das  Island-Engagement nochmals enorm gesteigert.
     Doch seit die Krise voll von der Finanz- auf die Realwirtschaft  übergeschwappt ist, hat die KfW wieder Oberwasser. Die  Konjunkturpakete der Bundesregierung sind Beschäftigungsprogramme  nicht zuletzt für die KfW selbst. Auch in die Konzeption einer  möglichen Bad Bank zur Verklappung des Giftmülls der deutschen  Kreditwirtschaft ist sie eingebunden. Am Frankfurter Palmengarten  wird die Krise wirklich zur Chance: umso mehr, je tiefer sich die  Finanzkrise in die Volkswirtschaft hineinfrisst. Heute steht das  Firmenkürzel für "Krise fördert Weiterentwicklung" - und zwar gerade  auch jene der KfW.
     Der im September als Vorstandschef angetretene Ulrich Schröder  wird eher aufpassen müssen, dass die Allzweckwaffe der  Bundesregierung zur Bekämpfung von Wirtschafts- und  Unternehmenskrisen jeglicher Art nicht noch ein paar zusätzliche  unerwünschte Aufgaben bekommt. Dabei drohen bald noch die letzten  ordnungspolitischen Grundsätze einer Marktwirtschaft unter die Räder  zu geraten. Eingedenk der Dynamik politischer Prozesse, zumal in  Wahljahren, sollte man sich jedenfalls nicht allzu sehr wundern, wenn der KfW demnächst die Rolle eines Ankeraktionärs bei Schaeffler/Conti zugewiesen würde - oder wenn das Förderinstitut eine Bad Bank nicht  nur konzipieren und strukturieren, sondern selbige werden sollte.
     (Börsen-Zeitung, 30.1.2009)
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