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Neue OZ: Kommentar zu Geschichte / Holocaust / Kirchen / Papst

Geschrieben am 28-01-2009

Osnabrück (ots) - Notwendig, aber nicht hinreichend

Es war notwendig, ja überfällig, dass Papst Benedikt XVI. seine
Solidarität mit den Juden versicherte und jede Leugnung des Holocaust
verurteilte. Hinreichend ist dieser allgemeine Schritt jedoch nicht.
Besser wäre eine direkte Distanzierung vom umstrittenen
Traditionalisten-Bischof Richard Williamson selbst gewesen.

Noch droht die Gefahr, dass der nun hochgradig vergiftete Dialog
mit den Juden dauerhaft ruiniert wird - das Gespräch gestaltet sich
aus historischen Gründen ohnehin mühsam genug. Bislang steht daher
auch der für Mai geplante Israel-Besuch des Papstes unter einem
unguten Vorzeichen. Nur wenn vom Vatikan klare Vorgaben an Williamson
folgen, kann das zerschlagene Porzellan beiseitegefegt werden. Ein
Bischof, der den Holocaust abstreitet, ist auch dann unerträglich,
wenn der rechtsextreme Oberhirte von seinen Amtspflichten entbunden
bleibt.

Richtig und wichtig ist jedoch ebenfalls eine differenzierte
Betrachtung: Es wäre falsch, alle Traditionalisten als antisemitisch
einzustufen, sosehr man ihre Rückwärtsgewandtheit in theologischen
Fragen auch ablehnen mag. Die Aufhebung der Exkommunikation und die
Äußerungen Williamsons - diese beiden Vorgänge sind selbst dann zu
trennen, wenn sie jeder für sich der Glaubwürdigkeit der katholischen
Kirche Schaden zufügen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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