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Island hebt Walfangquoten dramatisch an

Geschrieben am 28-01-2009

München (ots) - Der scheidende isländische Fischereiminister Einar
K. Gudfinsson legt als eine seiner letzten Amthandlungen die
Walfangquote für die kommenden fünf Jahre fest. Zwischen 2009 und
2013 sollen 150 Finnwale und 100 Nördliche Zwergwale pro Jahr den
Harpunen isländischer Walfänger zum Opfer fallen. Die internationale
Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS reagiert entrüstet über die
Entscheidung.

"Als eine der letzten Amthandlungen, den Grabstein für Hunderte
stark gefährdete Finnwale und Nördliche Zwergwale zu setzen, zeigt
wie plan- und hilflos die derzeitige isländische Regierung agiert.
Sollte dies eventuell der Versuch sein, raschen Profit in Reaktion
auf die weltweite Finanzkrise zu erzielen, fragt sich, wo denn der
Markt für soviel Walfleisch sei. In Island mit Sicherheit nicht"
kritisiert Nicolas Entrup, Sprecher der WDCS in Deutschland die
Entscheidung.

Die Walschutzorganisation sieht mit der Veröffentlichung der hohen
Walfangquote aber auch einen Zusammenhang mit den stattfindenden
Verhandlungen einiger Mitgliedsstaaten der Internationalen
Walfangkommission, die sich um einen Kompromiss mit Japan bemühen.
Die unter dem Vorsitz von Dr. Hogarth, USA, geführten Gespräche
zielen im wesentlichen darauf ab, Japans Fang von Finnwalen in der
Antarktis einzustellen und im Gegenzug eine neue Walfangkategorie zu
etablieren, die das kommerzielle Walfangverbot umgehen soll:
"traditionellen Küstenwalfang".

"Die WDCS warnt seit Jahren vor einer solchen naiven und mit
schwer wiegenden Folgen behafteten Verhandlungstaktik. Während sich
die Staaten auf Gespräche mit Japan konzentrieren, führen Norwegen
und Island munter kommerzielle Walfangaktivitäten fort und treten
internationale Bestimmungen mit Füßen" meint der WDCS Sprecher und
fügt hinzu: "wir fordern von der deutschen Bundesregierung eine klare
Absage für einen solchen Deal und konkrete Aktionen gegenüber der
isländischen Regierung".

Island stellte 1990 die Walfangaktivitäten ein und trat aus der
IWC aus. Im Jahr 2002 trat Island der IWC unter einem juristisch
fragwürdigen Vorbehalt gegenüber dem kommerziellen Walfangverbot 2002
bei. 2003 begann Island unter dem Vorwand der Wissenschaft die Jagd
auf Zwergwale und 2006 wieder mit kommerziellen Walfangaktivitäten,
darunter auch auf Finnwale. Island hält auch gegenüber dem Verbot des
internationalen Handels mit Walprodukten einen Vorbehalt.

Im Frühjahr 2008 exportierte der isländische Walfänger Kristjan
Loftsson 65 Tonnen Zwergwalfleisch nach Japan. Er arbeitete mit der
japanischen Firma Kyodo Senpaku zusammen, welche das sogenannte
"wissenschaftliche Walfangprogramm" in der Antarktis leitet und
Tausende Tonnen Walfleisch für den japanischen Binnenmarkt
bereitstellt. Im Dezember 2008 verkündete Loftsson, dass er zwei
Walfangschiffe bereithalte, "die Auslaufen können, sobald neue Quoten
bekannt gegeben werden".

Originaltext: Whale and Dolphin Conservation Society
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8211
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8211.rss2

Pressekontakt:
Nicolas Entrup, WDCS, Tel. + 49 171 1423 117,
E-Mail. nicolas.entrup@wdcs.org
www.walfang.org


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