(Registrieren)

Regelleistung für Kinder unter 14 Jahre verfassungswidrig: Deutscher Kinderschutzbund begrüßt Entscheidung

Geschrieben am 27-01-2009

Berlin (ots) - Das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel hält die
abgesenkten Regelleistungen nach § 28 Abs. 2 Satz 3 Nr. 1 SGB II für
Kinder unter 14 Jahre für verfassungswidrig. Der 14. Senat des
höchsten deutschen Sozialgerichts begründet dies unter anderem damit,
dass für eine Festsetzung der Regelsätze für diese Kinder die dafür
notwendige Bedarfsermittlung weder erfolgt noch definiert sei. Heinz
Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes Bundesverband
e.V. (DKSB), begrüßt diese Entscheidung: "Nun ist endlich
höchstrichterlich festgestellt, dass die bestehende Regelung im
Sozialgesetzbuch dazu nicht mit unserem Grundgesetz vereinbar ist.
Der Deutsche Kinderschutzbund fordert schon seit langem die
Einführung eines eigenen Regelsatzes für Kinder, um diesen Mangel
endlich zu beheben. Der Regelsatz muss sich an den wirklichen
Bedürfnissen der Kinder orientieren. Die Politik ist nun
aufgefordert, schnell zu handeln."

Aktuell wird der Regelsatz für Kinder unter 14 Jahre um 40 vH
gegenüber der maßgebenden Regelleistung für Erwachsene herabgesetzt.
Zur Zeit sind dies 211 Euro monatlich. Hilgers dazu: "Das ist
gegenüber den Kindern, die auf diese Leistungen dringend angewiesen
sind, herabwürdigend und menschenverachtend. Und es verkennt die
Tatsache, dass Kinder keine kleinen Erwachsen sind, die nur einen
Anteil von den Leistungen benötigen, die Erwachsene zum Leben
brauchen."

Die Regelsätze für Erwachsene, die als Basis für die Festsetzung
der Sätze nach "Hartz IV" für Kinder zugrunde gelegt werden,
enthalten zwar Ansätze für Rasiermittel und Tabakwaren, dagegen
jedoch keine Ansätze für die Bildung.

Hilgers: "Da nutzt es auch wenig, wenn die Regierung nun im Rahmen
des Kon-junkturprogramms II eine Erhöhung der Sätze für Kinder unter
14 Jahren auf 70 Prozent gegenüber der Regelleistung für Erwachsene
beschlossen hat. Die Basis für die Berechnung ist einfach falsch". Da
aus Sicht des Deutschen Kinderschutzbundes die Höhe der aktuellen
Regelleistungen bei weitem nicht dem tatsächlichen Bedarf entspricht,
hält der Deutsche Kinderschutzbund weiterhin an seiner Forderung zur
Einführung einer einheitlichen Grundsicherung für alle Kinder fest:
"Und dies schnell und nachhaltig. Im übrigen werden von der
Anerkennung eines höheren Existenzminimums alle Kinder in Deutschland
profitieren. Denn ein höheres Existenzminimum führt automatisch zu
einem höheren Kinderfreibetrag und damit auch zu einem höheren
Kindergeld. Es geht also auch um die Förderung von 'aktiven'
Arbeitnehmern," so Heinz Hilgers.

Originaltext: Deutscher Kinderschutzbund e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/34324
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_34324.rss2

Pressekontakt:
Christian Briesen
Schöneberger Str. 15
10963 Berlin
Tel (030) 21 48 09-40
Fax (030) 21 48 09-99
Email briesen@dksb.de
www.dksb.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

182975

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Ute Berg ist neue Wirtschaftssprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Düsseldorf (ots) - Die nordrhein-westfälische SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Berg ist neue wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Die 56-jährige Lehrerin aus Paderborn konnte sich in einer Kampfabstimmung in der Fraktion mit 100 zu 70 Stimmen gegen den niedersächsischen SPD-Chef Garrelt Duin durchsetzen, berichtet die "Rheinische Post" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Fraktionskreise. In der Arbeitsgruppe hatte zuvor noch Garrelt Duin knapp gewonnen. Diun hatte auch die Unterstützung des Fraktionsvorsitzenden mehr...

  • Börnsen: ARD-Ausstieg - Akt der Respektlosigkeit Berlin (ots) - Anlässlich der vorzeitigen Beendigung der Übertragung der Gedenkveranstaltung des Deutschen Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB: Der Ausstieg der ARD aus der Live-Übertragung der nationalen Gedenkstunde des Deutschen Bundestages ist ein Akt der Respektlosigkeit gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus und ihren Hinterbliebenen. Es ist aber gleichzeitig eine Brüskierung unseres Staatsoberhauptes, mehr...

  • Götz: Investitionen für Kommunen gesichert Berlin (ots) - Zur Verwaltungsvereinbarung zur Durchführung des Gesetzes zur Umsetzung von Zukunftsinvestitionen der Kommunen und Länder erklärt der kommunalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Götz MdB: Bis zuletzt wurde über die Verteilung der Mittel gerungen. Der Verhandlungsführung der unionsgeführten Bundesregierung ist es zu verdanken, dass nunmehr 70 Prozent der Finanzmittel zur Finanzierung kommunalbezogener Investitionen eingesetzt werden. Das ist eine gute Nachricht für die Städte, Gemeinden und mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert die Pläne für die Gasleitung Nabucco: Frankfurt/Oder (ots) - Schnelle Lösungen sind Wunschdenken. Mit der geplanten Nabucco-Pipeline, über die aserbaidschanisches, turkmenisches und vielleicht iranisches Gas nach Europa gepumpt werden soll, lässt sich der Bedarf keineswegs decken, bestenfalls ergänzen. ... Was als Versuch gedacht war, Russland zu umgehen, könnte sich als Rohrkrepierer erweisen. Ohnehin besitzt das Riesenland die weltgrößten Gasreserven, während europäische Produzenten wie Norwegen bereits vor zehn Jahren die Förderspitze überschritten haben und die Ressourcen mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommt das Urteil des Bundessozialgerichts zu den Regelsätzen für Hartz IV-Kinder: Frankfurt/Oder (ots) - Gewiss muss angesichts der Preise debattiert werden, ob sieben Euro Sozialgeld am Tag für ein Kind ausreicht, oder neun Euro für Jugendliche. Kinderarmut ist aber auch ein sehr emotionales Thema, bei dem viele allzu schnell nach "mehr Geld" schreien. Dabei besteht das wahre Leid der Hartz IV-Kinder häufig im Unvermögen ihrer Eltern, ihnen einen strukturierten Alltag zu bieten. Bei allem darf der üppige deutsche Sozialstaat sich nicht selbst ad absurdum führen: Es sollte nicht nur Theorie sein, dass der, der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht