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Kölner Stadt-Anzeiger: Lauterbach fordert Rücktritt des bayerischen Hausärzteverbands-Chefs Ärzte zur Datenmanipulation aufgefordert - "Er beißt in die Hand, die ihn gefüttert hat"

Geschrieben am 23-01-2009

Köln (ots) - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert
den Rücktritt des Vorsitzenden des Bayerischen Hausärzteverbands,
Wolfgang Hoppenthaller. Dies sagte Lauterbach dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Anlass ist der Versuch
Hoppenthallers, die Mitglieder seines Verbands nach der
Gesundheitsreform zu manipulierten Diagnosen zu bewegen.
"Hoppenthallers Vorgehen entzieht dem Gesetz die Legitimation. Dann
können wir das nicht mehr mittragen", sagte Lauterbach. Der
Verbandschef schade nicht zuletzt auch seinen eigenen Kollegen. "Mit
einem derart unseriösen Vorgehen hatte ich nicht gerechnet. Er beißt
in die Hand, die ihn gefüttert hat." Sollten Appelle an eine
rechtskonforme Umsetzung der Gesundheitsreform nicht fruchten,
müssten einzelne gesetzliche Bestimmungen geändert werden.
Hoppenthaller, dessen Verband mit der AOK Bayern einen für Hausärzte
sehr günstigen Vertrag abschloss, hatte die Allgemeinmediziner in
Bayern schriftlich aufgefordert, "als Gegenleistung für das
Entgegenkommen der AOK" für die AOK-Mitglieder Diagnosen zu
erstellen, "die entsprechende Zuweisungen" aus dem Gesundheitsfonds
gewährleisteten. Nur so könne die AOK Bayern den mit dem
Hausärzteverband geschlossenen Vertrag "auf Dauer bedienen". Zudem
hatte der Verbandschef Verhandlungen mit anderen Krankenkassen über
Verträge mit gleichen Bedingungen in Aussicht gestellt. "Sollten sich
diese verweigern, sähen wir keine Möglichkeit mehr, deren
Versicherten auf Dauer - außer im Notfall - zu behandeln." "Man muss
Hoppenthallers Äußerungen so verstehen, dass er den Ärzten nahe legt,
um wirtschaftlicher Interessen der AOK willen geeignete Diagnosen zu
stellen", sagte Lauterbach der Zeitung. Zugleich nutze Hoppenthaller
offenbar seine Stellung als Monopolanbieter auf dem Gebiet der
Hausärzte in Bayern, "um andere Kassen zu erpressen".
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und
SPD-Gesundheitsexperten hatten sich in den Verhandlungen mit der
Union zur Gesundheitsreform vehement für eine Besserstellung der
Hausärzte und deren Verhandlungsposition eingesetzt.

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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