Börsen-Zeitung: Konstruktionsfehler, Kommentar zum staatlichen Bankenrettungsfonds Soffin von Silke Stoltenberg
Geschrieben am 22-01-2009 |   
 
    Frankfurt (ots) - Der staatliche Bankenrettungsfonds Soffin ist  gerade mal drei Monate alt. Von dem 480 Mrd. Euro dicken Geldtopf ist bislang nur der kleinste Teil an kränkelnde Institute verteilt. Die  Lage der Branche bleibt unverändert prekär, weshalb diese eine Bad  Bank als Endlager für die stinkenden Krisen-Wertpapiere oder  wenigstens eine Garantieübernahme für den Problemmüll fordert. Und  nun geht auch noch der Kopf des Leitungsausschusses, Günther Merl.  Jetzt will die Bundesregierung wohl bei den Hilfen nachbessern. Dann  sollte sie auch gleich die Doppelspitze im Soffin abschaffen, bevor  dieser Konstruktionsfehler noch weiter zusätzlich die dringend  benötigte staatliche Unterstützung ausbremst.
     Innerhalb kürzester Zeit haben gleich zwei Mitglieder des  Leitungsausschusses, der operativen Führungsspitze des Soffin,  offenbar zumindest auch wegen der unklaren Machtverhältnisse die  Brocken hingeworfen. Denn letztlich kann der Leitungsausschuss nur  ausführen, was die Politik in Form des Soffin-Lenkungsausschusses  vorgibt. Dabei gab es wohl immer öfter Streit zwischen der  Anstaltsleitung und Berlin, etwa wegen der Teilverstaatlichung der  Commerzbank oder der Hilfen für Autobanken. Es ist richtig und  wichtig, dass die Politik die Fäden in der Hand behält, wenn sie mit  den Steuergeldern um sich wirft. Aber wozu richtet sie dann ein  Gremium ein, das nichts zu sagen hat? Bei den Finanzhäusern wird die  Soffin-Doppelspitze als "Runder Tisch" abqualifiziert. Auch wird  kritisiert, dass die Regierung sich mit dieser undurchsichtigen  Konstruktion quasi aus der Verantwortung stiehlt.
     Fakt ist, dass in den USA, in Großbritannien oder in Frankreich in Sachen Bankenhilfe eindeutig das Finanzministerium die Hosen anhat.  Auch wenn die krisenbedingten Abschreibungen bei den Geldhäusern auch dort noch kein Ende haben - zumindest werden in diesen Ländern nicht  unnötig Ressourcen verschwendet, indem viele als Verantwortliche  ernannt und dann die dringend nötigen Bankenhilfen durch  Kompetenzgerangel der Frühstücksdirektoren untereinander blockiert  werden. 300 bis 500 Mrd. Euro an risikoreichen Papieren sollen noch  bei den deutschen Banken schlummern - statt alle naslang wie aktuell  mit der Kandidatensuche für den Soffin-Leitungsausschuss Zeit zu  verschwenden, sollten lieber endlich neue, tragfähige Lösungen auf  den Tisch.
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