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Lausitzer Rundschau: Optimismus in der Krise Regierung prognostiziert wirtschaftliche Schrumpfung

Geschrieben am 21-01-2009

Cottbus (ots) - Die rasante wirtschaftliche Talfahrt ist nun auch
in der offiziellen Prognose der Bundesregierung angekommen: Auf mehr
als minus zwei Prozent beziffert das Wirtschaftsministerium den
Abschwung für das laufende Jahr. Gemessen an den Prophezeiungen
anderer Experten bleibt man damit optimistisch. Entscheidend ist
allerdings, wie das Land gegen den Finanz- und Wirtschaftscrash
aufgestellt ist. Und hier wäre bloße Schwarzmalerei fehl am Platz.
Die Zeiten liegen noch gar nicht so lange zurück, als Deutschland der
"kranke Mann Europas" war. Während sich andere Volkwirtschaften im
Boom sonnten, trat die Wirtschaft hierzulande auf der Stelle. Dieses
Bild hat sich deutlich gewandelt. Einstige Musterknaben wie
Großbritannien oder Spanien leiden besonders stark unter der Krise,
weil ihr Wohlstand vornehmlich auf der jetzt schwer ramponierten
Finanz- beziehungsweise Bauwirtschaft beruhte. Im Vergleich dazu
verfügt Deutschland über eine erfreulich ausgewogene
Produktionsstruktur aus wettbewerbsfähigen Investitionsgütern und
attraktiven Konsumprodukten. Auch die Politik hat durch veränderte
Rahmenbedingungen dazu beigetragen, dass die deutsche Wirtschaft
heute in einer erheblich besseren Verfassung ist. Durch die
Flexibilisierung der Arbeitswelt haben Betriebe mehr Möglichkeiten,
entsprechend ihrer Auftragslage zu handeln. Selbst die größten
Pessimisten rechnen nicht damit, dass die Zahl der Arbeitslosen noch
einmal die Fünf-Millionen-Marke wie im Jahr 2005 erreichen könnte.
Die Rede ist jetzt von unter vier Millionen. Für eine weniger
dramatische Entwicklung am Arbeitmarkt spricht die Tatsache, dass
sich Unternehmen inzwischen deutlich schwerer mit Entlassungen tun.
Aus gutem Grund: Als die Wirtschaft im vergangenen Konjunkturzyklus
zum Höhenflug ansetzte, fehlte es in vielen Betrieben an
Fachpersonal. Daraus haben die Arbeitgeber gelernt. Die Politik
flankiert diesen Wandel mit stärkeren Anreizen zur Nutzung der
Kurzarbeit, von der die Firmen regen Geberauch machen.
Gegen die absehbar größte Rezession in der deutschen
Nachkriegsgeschichte gibt es kein Patentrezept. Die politische
Aufmerksamkeit muss hier in erster Linie dem Arbeitsmarkt gelten. Zur
Abfederung der Krise ist eine Ankurbelung des Binnenkonsums
unerlässlich. Allein die stark gesunkenen Preise bei Öl und Benzin
bieten dafür gar nicht so schlechte Chancen. Jedenfalls stärken sie
die Kaufkraft. Falls jedoch viele Verbraucher um den Erhalt ihres
Arbeitsplatzes bangen müssen, dürfte die zweifellos vorhandene
Konsumlaune in verstärkte Sparbemühungen umschlagen. Damit ist der
Wirtschaft derzeit jedoch am wenigsten geholfen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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