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LVZ: Obama trägt die Last der Hoffnung

Geschrieben am 20-01-2009

Leipzig (ots) - Von Anita Kecke
Barack Obama verkörpert den Traum von einem gerechteren Amerika und
soll ihn für viele andere wahr werden lassen. Dass ein schwarzer
Politiker gestern den Eid für das machtvollste Amt der Welt
geschworen hat, ist historisch und Teil dieses American Dream. Es
sendet zudem ein nicht zu unterschätzendes Signal an die Dritte Welt.
Nichts führte deutlicher vor Augen als der gewaltige Auflauf gestern,
was dem 44. US-Präsidenten schon vor Amtsantritt gelungen ist: Obama
hat mit seinem Charisma Aufbruchstimmung verbreitet, Gräben
zugeschüttet und ein großes Wir-Gefühl erzeugt. Der 47-Jährige
versprach nicht nur, überparteilich zu arbeiten, sondern praktiziert
es auch, behält George Bushs Verteidigungsminister Robert Gates und
ernennt den erfahrenen General James Jones zum Nationalen
Sicherheitsberater. Die Republikaner halten sich zurück mit Kritik.
Viele drücken ihm sogar die Daumen. Die Menschen in den USA vereint
die Sehnsucht nach einer Führung, die den Weg aus der Misere weist.
Denn die Probleme, die der demokratische Präsident übernimmt,
erreichen auch historische Dimensionen. Die USA stecken tief in einer
Wirtschafts- und Finanzkrise und laborieren an einem ramponierten
Image. Obama hängt in zwei Kriegen fest, die sein Amtsvorgänger
begann, ohne einen Wiederaufbauplan zu haben. Der Nahe Osten kann
jederzeit erneut auflodern. Der Atomstreit mit dem Iran verlangt
ebenso ein neues Herangehen wie die Lage in Pakistan. Das Verhältnis
zu Russland braucht stabilere Füße, die Nato will in ihrem 60.
Gründungsjahr auch endlich wissen, wo es lang geht. Und die Europäer
setzen, wie Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier unterstreichen,
auf mehr transatlantische Kooperation.
Was also wird nach Pop und Pathos bleiben vom Phänomen Obama? Ein
Pragmatiker und Vermittler, der nüchterne Politik macht. Schon jetzt
diktiert ihm die Finanzkrise andere Prioritäten, muss er seine
Wahlversprechen, wie die Gesundheitsreform, hintenan stellen. Er will
Amerika zu alter Größe führen, daran gibt es keinen Zweifel, aber er
setzt dabei im In- und Ausland mehr auf Dialog als auf Konfrontation.
Und er wird die Amerikaner, wie gestern, immer wieder daran erinnern,
dass er den Wandel nur mit ihnen gemeinsam schaffen kann. Das ist die
Botschaft von "Yes, we can!", die am Tag der Vereidigung die Nation
einte. Obama genießt das Vertrauen der Amerikaner. Das ist die
wichtigste Rückenstärkung für die Zeit, in der die Hoffnung zur Last
wird. Und die hat für Obama gestern Abend schon begonnen.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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