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Lausitzer Rundschau: Zur Amtseinführung von Barack Obama als US-Präsident / Weltbürger aus Afrika

Geschrieben am 19-01-2009

Cottbus (ots) - Ein paar gute Wünsche aus Berlin begleiten ihn
auch, diesen Barack Obama, der heute Geschichte schreibt. Aber
meistens hört man in Gesprächen mit den Politikern vor allem
Unkenrufe. Der werde seine Grenzen bald finden, könne keine Wunder
vollbringen, heißt es da. Man warte lieber zunächst einmal ab und
hofft gar nicht so still und heimlich darauf, dass der Machtwechsel
in den USA bald wieder Platz macht für den Alltag des eher farblosen
Regierens und Opponierens in deutscher Behäbigkeit. Sicher gibt es da
auch Ausnahmen. Eckart von Klaeden, der außenpolitische Sprecher der
CDU, bis zu einem gewissen Grad auch Frank-Walter Steinmeier (SPD)
gehören dazu. Es ist kein Zufall, dass vor allem die, die eher über
den Tellerrand schauen, den großen geschichtlichen Einschnitt
erkennen, der mit dem Amtsantritt Obamas einhergeht.
Denn mit ihm wird wie schon lange nicht mehr auch ein Anspruch
sichtbar, der weit über die USA hinaus greift. Dass einer wie er sein
Land führen kann, sei eben nur in Washington möglich, sagt er. Er
könnte auch sagen, dass einer mit afrikanischen Wurzeln zum
mächtigsten Mann der Welt aufsteigt. Er sagt dazu nur - übrigens zum
ersten Mal in Berlin - dass er ein Weltbürger sei. Aber das ist auch
so ein Wort, das hier in Berlin vernünftigerweise keiner der
Einheimischen in den Mund nehmen kann. Es mag damit zu tun haben,
dass wir zu sehr mit uns selbst beschäftigt sind, um die ganze
Dimension dieses Wechsels zu erkennen. Aber was Obama ausmacht, ist
ja nicht nur der Vater aus Kenia oder die Kindheit rund um die halbe
Welt. Zuhause wurde er von einer Koalition derer gewählt, die
außerhalb dessen leben, was hierzulande als "Leitkultur" zum
Kampfbegriff wurde. Seine Wähler haben die falsche Hautfarbe, die
falsche Religion, die falschen Vorfahren. Aber sie sind zusammen eben
doch mehrheitsfähig. Dass er, der Außenseiter, von all den anderen
Außenseitern zum Spitzenmann erkoren wurde, ist ein anderer Aspekt
dieser großen Herausforderung, die auf Deutschland, auf Europa
zukommt. Mit Obama mobilisiert das Land großer Möglichkeiten alles,
was es an Kreativität und an Wissen zu bewegen weiß. Wer das
kleinreden will, soll mal nachschauen, womit die Deutschen Musik
hören, welche Filme sie genießen und mit welchem Betriebssystem sich
ihre Computer herumschlagen. Ein Blick in die Liste der Nobelpreise
der vergangenen Jahrzehnte wäre auch noch hilfreich. Sie haben schon
mal einen Mann auf den Mond gebracht, die Amis - auch wenn es heute
manchem schwer fällt, das seinen Kindern nahezubringen. Jetzt bringen
sie einen Mann ins Weiße Haus, dessen Vorfahren aus der Weltregion
stammen, in der die Wiege der Menschheit stand und wo der homo
sapiens den aufrechten Gang erprobte. Man kann die Unkenrufe in
Berlin auch als dumpfe Vorahnung dessen verstehen, was uns drohen
könnte - eine Führungsmacht des Westens, die tatsächlich aufrecht und
vorangehen kann.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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