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Klischee ade: Motiviert, integriert und erfolgreich - Türkischstämmige Unternehmer in Deutschland

Geschrieben am 19-01-2009

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Türkischstämmige Unternehmer
sehen gute Perspektiven am Standort Deutschland / Leistungs- und
Risikobereitschaft sind größte Stärken / Dominanz der Familie ist ein
Klischee

Türkische und türkischstämmige Unternehmer haben sich in der
deutschen Wirtschaft fest etabliert. Sie sehen sich in der Mehrzahl
als deutsche Geschäftsleute mit türkischen Wurzeln, die ihren
Lebensmittelpunkt in Deutschland haben und auch behalten wollen.
Ihren Erfolg führen viele auf die Kombination "typisch" deutscher und
mediterraner Stärken zurück, wie die Studie "Erfolgsrezepte
türkischstämmiger Unternehmer - Modell für Deutschland?" der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) zeigt.

So hebt gut jeder zweite der 150 befragten türkischen bzw.
türkischstämmigen Unternehmer die hohe Leistungs- und
Risikobereitschaft türkischer Unternehmer hervor, jeder dritte sieht
die Mehrsprachigkeit und kulturelle Anpassungsfähigkeit als
spezifische Stärke. Tatsächlich beherrschen die Befragten im
Durchschnitt drei Sprachen, nahezu alle sprechen deutsch und
türkisch. Vier von fünf Unternehmern stimmen "voll und ganz" der
Aussage zu, dass türkischstämmige Unternehmer mit ihren Fähigkeiten
der deutschen Wirtschaft sehr helfen könnten.

"Die aus der Türkei stammenden Unternehmer in Deutschland sind zu
Recht selbstbewusst. Sie haben trotz teilweise schwieriger
Startbedingungen viel erreicht. Neben der ausgesprochen dynamischen
wirtschaftlichen Entwicklung türkischer Unternehmen ist auch das
große Vertrauen der Befragten in den Standort Deutschland
bemerkenswert", kommentiert Prof. Norbert Winkeljohann, Mitglied des
PwC-Vorstands und Leiter des Bereichs Mittelstand.

So schätzen die meisten Unternehmer die Perspektiven des
Wirtschaftsstandorts Deutschland positiv ein. Auf einer Skala von
eins (überhaupt nicht zukunftsfähig) bis zehn (ausgesprochen
zukunftsfähig) vergeben 42 Prozent Noten zwischen sieben und zehn, 39
Prozent haben eine neutrale bis leicht positive Einschätzung (Note
fünf bis sechs). Lediglich 17 Prozent beurteilen die
Standortaussichten in Deutschland skeptisch. Die konjunkturelle
Krisenstimmung hat sich bislang kaum in den Planungen der
türkischstämmigen Unternehmer niedergeschlagen. Knapp 70 Prozent
rechnen auf Sicht der kommenden zwei Jahre mit steigenden Umsätzen,
zusätzliche Arbeitsplätze wollen 54 Prozent der Befragten schaffen.

Typisch deutsch - typisch türkisch

Den "typisch türkischen" Unternehmer gibt es nach Ansicht der
meisten Befragten zwar ebenso wenig wie den "typisch deutschen",
dennoch erkennen viele in Details klare Mentalitätsunterschiede. So
neigen türkischstämmige Unternehmer nach Ansicht von 43 Prozent eher
zu schnellen Entscheidungen, während dies nur 10 Prozent von
deutschen Unternehmern glauben. Fast vier von zehn Befragten halten
Türkischstämmige für besonders geschickt beim Anbahnen neuer
Geschäfte, nur 15 Prozent halten dies für eine Stärke deutscher
Unternehmer.

Die größten Unterschiede sehen die befragten Unternehmer beim
Qualitätsbewusstsein. Hier sehen 47 Prozent deutsche Unternehmen in
Front. Umgekehrt sind nur drei Prozent der Ansicht, dass türkische
Firmen eher auf Qualität achten. Nach Ansicht der türkischstämmigen
Unternehmer planen die deutschen Betriebe auch weiter in die Zukunft
(36 Prozent gegenüber 14 Prozent) und sind international gut
aufgestellt (36 Prozent gegenüber 13 Prozent).

Familie bietet Rückhalt

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber deutschen
Unternehmen ist aus Sicht der Befragten die Rolle der Familie. So
können sich türkische Unternehmer nach Ansicht von 81 Prozent der
Befragten eher als deutsche auf die Unterstützung durch ihre Familie
verlassen. Immerhin 16 Prozent haben ihr Unternehmen auch mit Kapital
von Familienmitgliedern finanziert. "Doch ist das Bild vom typisch
türkischen Unternehmen als reinem Familienbetrieb ein Zerrbild: 44
Prozent der befragten Unternehmer beschäftigen überhaupt keine
Verwandten in ihrem Betrieb", betont Winkeljohann. Kleinere Betriebe
mit höchstens 15 Mitarbeitern haben sogar in der Mehrzahl (55
Prozent) ausschließlich familienfremde Beschäftigte.

Auch die verbreitete Vorstellung vom türkischen Unternehmer als
Firmenpatriarch, der den Betrieb auf Dauer in Händen der Familie
sehen will, ist ein Klischee. Fast die Hälfte (47 Prozent) der
Befragten mit Kindern glaubt nicht, dass diese später die Führung
übernehmen oder auch nur im Unternehmen arbeiten werden. Knapp 60
Prozent der Befragten halten die berufliche Zukunft ihres Nachwuchses
für "vollkommen offen".

Bildung hat Priorität

Den aus der Türkei stammenden Unternehmern ist die große Bedeutung
der Ausbildung für den beruflichen Erfolg in Deutschland bewusst. Ihr
wichtigstes politisches Anliegen ist dementsprechend die Forderung
nach höheren staatlichen Bildungsausgaben. Gut neun von zehn
Befragten stimmen der Aussage zu, dass die Politik dringend mehr Geld
für eine bessere Bildung der Jugendlichen bereitstellen müsse.

Gleichzeitig spielen türkische Unternehmen eine wichtige Rolle im
System der dualen Ausbildung - 55 Prozent der befragten Betriebe sind
Ausbildungsbetriebe. Von den Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern
bilden sogar 68 Prozent aus. In 37 Prozent der Betriebe sind die
Auszubildenden überwiegend türkisch oder haben türkische Eltern, 26
Prozent bilden hauptsächlich deutschstämmige Jugendliche aus.

Von den befragten Unternehmern selbst haben 40 Prozent einen Hoch-
oder Fachhochschulabschluss, weitere 40 Prozent haben einen Lehrberuf
abgeschlossen, darunter sieben Prozent mit der Meisterprüfung. Ein
Fünftel der Unternehmer hat keinen beruflichen Abschluss erreicht.

Heimat Deutschland

Obwohl drei von vier Befragten in der Türkei geboren wurden und
bei 95 Prozent mindestens ein Elternteil türkisch ist, sind die
Bindungen an die neue Heimat weitaus enger als an die Türkei. Für 73
Prozent ist Deutschland Lebensmittelpunkt, und 72 Prozent bezeichnen
sich als "deutsche Unternehmer türkischer Herkunft". Langfristig in
Deutschland bleiben wollen 63 Prozent, eine Aus- bzw. Rückwanderung
in die Türkei planen demgegenüber 11 Prozent.

Trotz vieler positiver Aussagen offenbart die Studie auch einige
Defizite. Jeder dritte türkischstämmige Unternehmer sieht sich in
Deutschland benachteiligt, weitere 47 Prozent teilen diese
Einschätzung zumindest in Teilbereichen. So sind einige Befragte
davon überzeugt, wegen ihrer Herkunft genauer von Behörden
kontrolliert zu werden, von Banken zögerlicher Kredite zu bekommen
und bei der Auftragsvergabe gegenüber 'deutschen' Konkurrenten im
Nachteil zu sein.

Zur Studie

An der Befragung im Dezember 2008 beteiligten sich 150 türkische
bzw. in zweiter Generation in Deutschland lebende Unternehmer. Die
meisten (53 Prozent) beschäftigen 10 bis 20 Mitarbeiter in
Deutschland, 40 Prozent haben 21 bis 100 Angestellte, 7 Prozent
zählen über 100 Beschäftigte.

Weitere Informationen erhalten Sie auf www.pwc.de

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 5435
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in
Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund
1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).


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