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Von wegen Grün / Landwirtschaft verursacht so viele Emissionen wie Verkehr und Industrie - WWF-Aktion auf der Grünen Woche gegen die vergessenen Klimagase

Geschrieben am 16-01-2009

Berlin (ots) - Mit einer überdimensionierten Kuh hat der WWF zum
Auftakt der Grünen Woche ein klimafreundliches Umsteuern in der
Agrarpolitik gefordert. Als Früchte und Gemüse verkleidete
WWF-Aktivisten verteilten vor dem Eingang Luftballons mit der
Aufschrift "Landwirtschaft klimafreundlich machen!" Hintergrund der
Aktion: Der Anteil der Landwirtschaft an den klimaschädlichen
Treibhausgasen liegt weltweit bei mindestens 14 Prozent - und damit
genauso hoch wie in den Bereichen Transport und Industrie. "Trotzdem
stellen sich die Landwirtschaftsverbände gerne als grün und
umweltfreundlich dar. Aber auch von ihnen brauchen wir ein klares
Bekenntnis zum Klimaschutz und einen Plan, wie die Landwirtschaft die
selbst verursachten Klimagase zurückfahren will", sagt
WWF-Agrarexperte Matthias Meißner. Die Politik müsse die Bauern dabei
finanziell unterstützen und wo nötig mit Gesetzen Verbesserungen
erzwingen.

Die Landwirtschaft emittiert die drei Treibhausgase Kohlendioxid,
Methan und Lachgas. Besonders problematisch sind Methan und Lachgas.
Sie sind um ein Vielfaches klimaschädlicher als CO2: Eine Tonne
Methan entspricht in ihrer klimaschädlichen Wirkung 21 Tonnen
Kohlendioxid, Lachgas ist sogar 310mal so klimawirksam. Lachgas
entsteht unter anderem in Böden, die mit stickstoffhaltigen Düngern
behandelt wurden, Methan in der Viehhaltung durch Wiederkäuer wie
Rinder und Schafe.

"Wenn die Landwirtschaft konsequent klimafreundlich arbeitet, kann
sie viel zum Schutz des Weltklimas beitragen, und zwar schon mit
relativ einfachen Maßnahmen", sagt WWF-Experte Meißner. So lasse sich
der Ausstoß von Lachgas und Methan drastisch reduzieren, indem Mist
und Gülle in geschlossenen Behältern gelagert würden. Beides müsse
zudem in großem Umfang in dezentralen Biogasanlagen verarbeitet
werden. Aus Sicht des WWF muss außerdem die Düngungspraxis viel
effizienter werden. Um übermäßiges Düngen einzudämmen, könnte
beispielsweise auch eine Stickstoff-Steuer helfen.

In Europa ist die Landwirtschaft für neun Prozent aller
Treibhausgase verantwortlich, in Deutschland für sechs Prozent.
Allerdings sind dies nur die direkten Emissionen. WWF-Experte
Meißner: "Rechnet man hinzu, wie viele Klimagase etwa durch den
Import von Futtermitteln entstehen, ist die Bilanz wesentlich
schlechter. Denn oft werden Wälder gerodet und Moore trockengelegt,
um Viehfutter zu erzeugen. Bei diesen Landnutzungsänderungen
entstehen weltweit noch einmal 18 Prozent aller Klimagase."

- Fotos zur WWF-Aktion erhalten Sie ab etwa 11 Uhr unter
www.wwf.de/presse
- Hintergrundinformationen: www.wwf.de/landwirtschaft
- Interviewpartner: Matthias Meißner, WWF-Agrarexperte, (0162) 29 144
89

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Christian Plaep, WWF-Pressestelle, Tel. 0162-2914450


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