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Allg. Zeitung Mainz: Wer überzeugt die Hamas? (Kommentar zu Israel und Gaza)

Geschrieben am 09-01-2009

Mainz (ots) - Mit kaum einer Region haben sich die Vereinten
Nationen in ihrer Geschichte mehr beschäftigt als mit dem Nahen
Osten, nirgendwo war die Weltgemeinschaft erfolgloser. Dies wird ihr
auch mit ihrer jüngsten Resolution so ergehen, auch wenn der
saudische Außenminister sie "historisch" nennt. Das Wortgetöse aus
der arabischen Ecke hat indes handfeste egoistische Gründe. Denn die
Resolution, die weder von der Hamas noch von Israel beachtet wird,
soll in erster Linie den Machthabern in der muslimischen Welt, in der
täglich hunderttausende gegen den Krieg um Gaza auf die Straßen
gehen, innenpolitisch Luft verschaffen. Im Gegensatz zu den
aufgehetzten Massen wäre es den meisten Regierungen in der arabischen
Welt nämlich durchaus Recht, wenn der Hamas ein für alle Mal das
Rückgrat gebrochen würde. Deshalb kommt ihnen Israels Feldzug sehr
recht. Laut sagen dürfen sie das natürlich nicht. Daher passt ihnen
die UN-Resolution, auch wenn sie vor Ort wirkungslos verpufft, gut
ins Konzept. Die Realität sieht indes völlig anders aus: Beendet
werden kann das Sterben in den Straßen Gazas nur, wenn die Hamas
entweder von Israels Militärmaschine so geschwächt wird, dass sie
aufgeben muss. Dafür müssten die Israelis aber ihre Bodenoffensive
massiv ausweiten, konsequent alles einsetzen, was ihre gut gefüllten
Arsenale hergeben, vor allem weit mehr Soldaten ins Feld schicken.
Das aber würde ein Blutbad auf beiden Seiten verursachen. Das kann
sich die einzige Demokratie im Nahen Osten weder innen- noch
außenpolitisch leisten. Oder jemand wäre wirklich in der Lage, die
Hamas davon zu überzeugen, dass sie sich nicht nur militärisch,
sondern vor allem politisch selbst vernichtet, wenn sie so weiter
macht. Daran wird derzeit in Kairo unter Hochdruck gearbeitet. Wenn
die Führer der Hamas nicht erkennen, dass dort mit großem Wohlwollen
über ihre Zukunft verhandelt wird, werden sie unter Umständen bald
keine mehr haben, um die es sich zu kämpfen lohnt.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Karsten Gerber
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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