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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum Gasstreit

Geschrieben am 09-01-2009

Köln (ots) - Krise als Chance

PETER SENNEKAMP, Brüssel, zur Einigung im Gasstreit

Warmes Europa von Putins
Gnaden? "Frage falsch ge
stellt", würde Moskau sagen
und mit dem Finger auf die (an
geblich) Schuldigen in Kiew zei
gen: Die Ukrainer wollen unbe
dingt in die EU, sie verabschie
den sich also aus unserem rus
sischen Imperium, wollen aber
nicht den Preis dafür zahlen.
Den Gaspreis nämlich, den die
EU-Europäer pro Kubikmeter
berappen müssen.

Da haben die Russen recht. Ob
aber Moskau Gas sperrt, oder
Kiew Gas klaut? Kontrolle ist
besser! Am besten durch Be
obachter-Missionen, die jeden
Winter vor Ort sein sollten. Die
kühle TV-Ansage Putins an
Gazpromchef Miller - Hähne
zu! - zeigt den Europäern zu
gleich eine andere Baustelle:
Moskau ist ohne Wimpernzucken bereit, EU-Volkswirtschaf
ten ins Straucheln zu bringen.
Vertragswidriger Lieferstopp
muss mit abschreckenden Kon
ventionalstrafen bedroht wer
den, die EU muss dafür sorgen,
dass sie den Schuldigen ding
fest machen kann.

Putin tut heute, was er den Eu
ropäern im Oktober 2006 beim
EU-Gipfel in Lahti ankündigte:
Energiepolitik als Machtpolitik
ohne besondere Rücksichten,
bestärkt damals von explodie
renden Öl- und Gaspreisen und
mit dem Hinweis: Wir können
unser Gas auch nach China ver
kaufen. Die Antwort der EU-Re
gierungen heißt seither: Wir
müssen "mit einer Stimme"
auftreten. Leider kam die Reali
tät nicht hinterher.

Polen wettert gegen die geplan
te Ostsee-Pipeline, Bulgarien
will ein Schrott-AKW reaktivie
ren - nachdem es erst kürzlich
Teile seiner Energieinfrastruk
tur an den großen Bruder in
Moskau verkauft hat. Statt ein
dichteres, flexibleres Röhren
netz in Europa zu legen, verbar
rikadieren die Energieriesen ih
re Territorien vor Wettbewer
bern.

Würden nicht viele Men
schen frieren, müsste
man den rücksichtlosen Zo
ckern in Moskau und Kiew
dankbar sein: für heilsamen
Druck auf die Hauptstädte der
EU-Staaten, endlich ihre Ener
gie-Infrastruktur so auszubau
en, dass Europa nicht mehr er
pressbar ist durch Gasprodu
zenten oder Transitländer.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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