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Lausitzer Rundschau: Rückläufige Zahl von Organspendern in Deutschland 2008 Auf Herz und Nieren

Geschrieben am 08-01-2009

Cottbus (ots) - Organspende: Eigentlich ist das ja alles ganz
einfach. Wenn denn einer schon durch einen Schicksalsschlag sterben
muss, kann er, indem er eines oder mehrere Organe zur Verfügung
stellt, einem anderen zu leben ermöglichen oder gar, so kann man es
auch sehen, in ihm oder durch ihn weiterleben.
Ganz einfach ist diese Praxis. Eigentlich. 79 Prozent der Deutschen
wären zur Organspende bereit. Ganz schwierig ist die Realisierung.
Wer sich dazu entschlossen hat, ist angehalten, einen
Organspenderausweis anzulegen, der diese Zustimmung dokumentiert. In
einem Land, in dem der Tod, wiewohl er Bestandteil des Lebens ist, in
der öffentlichen Diskussion massiv verdrängt wird, nimmt es aber
nicht wunder, dass nur 14 Prozent der Menschen auf solche Weise
erklärte potenzielle Spender sind.
Auch die Erweiterung dieser Regelung, indem Hinterbliebenen das Recht
zur Zustimmung gegeben wird, hat sich nicht bewährt. Wer will ihnen
diese Last aufbürden, wer lässt sie sich aufbürden?
Nein, offensichtlich braucht das Gesetz selbst ein neues Organ. Es
sollte deshalb auf Herz und Nieren geprüft werden und gegebenenfalls
ein neues Herz in Gestalt einer Widerspruchslösung erhalten. Bei
dieser ist ein jeder ein möglicher Organspender, der dies nicht
ausdrücklich abgelehnt hat. In Ländern mit dieser Regelung gibt es
wesentlich mehr potenzielle Spender.
Wer aber auf das sich so demokratisch gebärdende, liberale und ganz
auf Selbstbestimmung ausgerichtete deutsche Gesetz pocht, sei
gefragt, ob es nicht genauso demokratisch und selbstbestimmt ist,
seinen Widerspruch zu äußern. Außerdem müsste es viel weniger
"Nicht-Spender-Ausweise" geben, als Menschen Organe spenden wollen.
Bis das Gesetz ein anderes Gesicht bekommt (so was dauert in
Deutschland mitunter Jahrzehnte), wäre aber Sorge zu tragen, dass die
Kliniken mit der Spenderfrage Menschen beauftragen, die sich - auf
der Basis der gegenwärtigen Regelungen - nur oder vor allem und mit
viel Einfühlung dieser Aufgabe widmen können.
Wartelisten haben zwei Ausgänge. Dass der, der ins Leben zurückführt,
mehr als der andere passiert wird, dafür lohnt jede Anstrengung.
Menschenwürde heißt, würdig zu leben und würdig im Tode zu sein. Das
zu bedenken, hilft bei der Bewältigung eines der schwierigsten
medizinischen Probleme.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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