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Francis Fukuyama erwartet politisch instabilere Welt

Geschrieben am 07-01-2009

Hamburg (ots) - Der amerikanische Politikwissenschaftler Francis
Fukuyama hat sich besorgt zur weltweiten Finanzkrise geäußert. In
einem Interview mit der ZEIT sagte er, der "Zusammenbruch der Wall
Street" stelle Amerika "vor völlig neue Probleme. Es wird ein sehr,
sehr schmerzhafter Prozess für alle Menschen. Wir sind erst am
Anfang, der große Test steht uns noch bevor. Ich befürchte, die Welt
wird insgesamt politisch instabiler."

Die Vereinigten Staaten, sagte Fukuyama weiter, hätten große
Fehler gemacht. "Erst initiierten wir einen unnötigen Krieg gegen den
Rat und den Willen fast der gesamten Welt, dann drückten wir dem
Feldzug einen zweifelhaften Demokratie- und Freiheitsstempel auf und
verpatzten schließlich auch noch die Kriegsstrategie. Nun reißen wir
zu allem Überdruss Freund wie Feind mit ins Wirtschaftschaos." Vom
Niedergang Amerikas könne allerdings nicht die Rede sein. Auch "in
Zukunft wird Amerika sich weniger als andere mit dem Status quo
zufriedengeben, es wird dynamischer bleiben, besorgter sein um seine
Souveränität und seine Freiheit, und es wird den Wohlfahrtsstaat
kleiner halten. Wir werden niemals ein zweites Schweden werden."

Ausdrücklich begrüßte Fukuyama die Wahl von Barack Obama zum
Präsidenten. Amerika finde sich "am ehesten in Obama wieder. Die
Republikaner taten so, als lebe das wahre Amerika in kleinen Städten
und sei weiß. In Wahrheit aber wohnt die Mehrheit in Großstädten und
ist immer weniger weiß. Die Wahl Obamas zeigt die Vitalität unserer
Demokratie. Ich glaube nicht, dass die Franzosen einen Algerier oder
die Deutschen einen Türken zum Kanzler wählen würden. Auch wenn
Amerika von Zeit zu Zeit fatale Fehler begeht, hat es die Kraft, sich
immer wieder neu zu erfinden. Das lässt hoffen."

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 3 vom 8. Januar 2009 senden
wir Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich
bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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