(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Der Kampf um die Konjunktur gewinnt immerhin an Schwung = Von Martin Vogler

Geschrieben am 04-01-2009

Düsseldorf (ots) - Es ist wirklich dringend nötig, dass sich die
Regierungsparteien einigen, konkret etwas für die Konjunktur zu tun.
Denn bislang vermittelten Union und SPD eher den Eindruck von
Planlosigkeit. Was angesichts der angeblich gewaltigen Dimension der
drohenden Wirtschaftskrise schlicht zu dürftig war. Seit dem
Wochenende scheinen die Parteien immerhin Tempo aufzunehmen. CDU und
CSU gingen in Sachen Steuersenkung aufeinander zu, und die SPD
preschte mit der satten Zahl von 40 Milliarden vor. Beim heutigen
Gipfel ist also zumindest Dynamik garantiert. Hoffentlich findet die
Koalition aber auch die richtigen Werkzeuge.
Zu diesen könnte sicherlich die von Horst Seehofer vorangetriebene
Steuersenkung gehören. Vor allem, wenn der Grundfreibetrag von 7664
auf 8000 Euro stiege und die leistungsfeindliche sogenannte kalte
Progression, die schon bei geringen Gehaltsteigerungen jeden
bestraft, entfiele. Der Vorteil: sehr viele Menschen hätten mehr
selbst verdientes Geld auf dem Konto, könnten also durch Einkäufe die
Wirtschaft beleben. Vor allem könnten sie selbst bestimmen, wofür sie
das Geld ausgeben. Der Nachteil: Einige Gruppen, etwa Rentner und
Arbeitslose, hätten davon erstmal wenig. Also wird die Steuersenkung
zwar hoffentlich kommen, aber als Werkzeug nicht alleine bleiben.
Bei der Wahl weiterer sinnvoller Mittel - die kontraproduktive
Steinmeier-Idee, den steuerlichen Spitzensatz sogar zu erhöhen, zählt
sicherlich nicht dazu - ist es angebracht, sich nicht zu sehr vom
dirigistischen Denken leiten zu lassen. Ein Negativbeispiel ist der
Gesundheitsfonds, der Wettbewerb zwischen Kassen verhindert sowie
Arbeitgebern und Arbeitnehmern Geld wegnimmt. Folglich fordert die
SPD jetzt, dass ein Teil der Gesundheitskosten aus Steuergeldern
bezahlt werden soll, um vor allem die Arbeitnehmer wieder zu
entlasten. Die Frage muss erlaubt sein: Wäre es da nicht besser
gewesen, gleich auf den Gesundheitsfonds zu verzichten?
In unser aller Interesse liegt es, dass bald sinnvolle Entscheidungen
fallen. Neben der Wahl der richtigen Werkzeuge spielt auch das
finanzielle Volumen eine große Rolle. Es darf dem Staat nicht über
Jahrzehnte jeglichen Spielraum nehmen. Das würden wir irgendwann
bitter bereuen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

179155

weitere Artikel:
  • LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Nahost Leipzig (ots) - Einen Tag nach Beginn der israelischen Bodenoffensive lässt die Hamas im Gazastreifen noch keine Müdigkeit erkennen. Rund 30-mal gingen die Sirenen in den israelischen Grenzortschaften gestern los und warnten die Bevölkerung vor Raketenangriffen. Hörfunk- und Fernsehstationen, die von der Hamas betrieben werden, meldeten, zwei israelische Soldaten seien angeblich von der Hamas entführt worden seien. Die Armee erklärte indes, es handele sich bei der Nachricht lediglich um eine "psychologische Kriegshandlung" der Extremisten. mehr...

  • WAZ: Schuld und Polit-Bühne. Kommentar von Britta Heidemann Essen (ots) - Dieter Althaus wird gebraucht von den seinen. Zur Landtagswahl in Thüringen am 30. August, zur Bundestagswahl am 27. September auch. Althaus gilt als Vertrauter Merkels und das Gesicht der CDU in Ostdeutschland. Aber kann er, sollte er überhaupt antreten? Irgendwann in diesen Tagen wird Althaus erfahren, dass Beata C. tot ist. Es wird einer der schrecklichsten Momente seines Lebens sein. Und er wird sich die Frage stellen, die im Moment die Staatsanwaltschaft, die Medien und die Parteifreunde (nicht ganz frei von Egoismen, mehr...

  • WAZ: Niemand hilft den Palästinensern: Israels Bodenkrieg. Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Krieg ist Mist. Immer sterben Unschuldige. Das konnten auch nicht jene rund 90 000 Warnanrufe verhindern, die die Israelis per SMS nach Gaza schickten, um Zivilisten zu schonen. Und doch starben Hunderte, viele Kinder unter ihnen. Die Palästinenser können einem leid tun. Ihnen hilft niemand. Nicht Israel, das sie zu einem Spielball im Wahlkampf macht. Aber schon gar nicht die terroristische Hamas, die mit Kassam-Raketen inzwischen eine Million Israelis bedroht, Gaza hochgerüstet hat und seine Waffen in Schulen und Moscheen mehr...

  • Rheinische Post: Israel setzt auf Bodenoffensive Kommentar Von Godehard Uhlemann Düsseldorf (ots) - Die israelische Bodenoffensive in den Gaza-streifen ist keine Überraschung. Spätestens, als starke Verbände an der Grenze in Position gingen, war klar, dass der israelisch-palästinensische Konflikt sich dramatisch zuspitzen wird. Israel kann sich keine Niederlage leisten, denn das Signal in die arabische Welt wäre, dass Israel besiegbar ist. Das würde Radikale wie ein Magnet anziehen und den gesamten Nahen Osten zur Explosion bringen. Israel erfährt trotz seiner harten Vorgehensweise in wichtigen islamischen Ländern mehr...

  • Rheinische Post: Koch legt sich fest Kommentar Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Mit der Landtagswahl in Hessen beginnt übernächsten Sonntag die ungewöhnlich dichte Serie von Urnengängen in diesem Jahr: Dazu zählen die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen und die Europawahl (beide am 7. Juni) sowie die Bundestagswahl am 27. September. In Hessen war die CDU mit Roland Koch an der Spitze im vorigen Jahr (sicher nicht unverschuldet) massiv in der Wählergunst abgesackt. Zwar blieb Koch Regierungschef aber ohne Mehrheit im Parlament. Deswegen nun die Neuwahlen fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht