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WAZ: Deutsche Industrie bricht ein - 2009, Jahr der Unsicherheit - Leitartikel von Wolfgang Pott

Geschrieben am 02-01-2009

Essen (ots) - Das Jahr 2009 wird ein Jahr der Unsicherheit. Weil
Unternehmen Pleite gehen, weil Menschcn Angst um ihre Arbeitsplätze
haben, weil Wirtschaftsinstitute mit ihren Prognosen wohl wieder
danebenliegen, weil kaum einer Zuversicht verbreitet.

Das Übel mit der Unsicherheit begann schon mit den
Neujahrsansprachen. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers rief zum
Kampf gegen die Krise auf. Kanzlerin Angela Merkel zog
Steuersenkungen in Erwägung, gegen die sie sich so lange gewehrt
hatte. Das würde sie doch nicht tun, wenn es uns gut ginge, könnte
man meinen.

Der Mensch aber will endlich verlässliche Antworten darauf haben,
wie schlecht es ihm und seinem Umfeld wirklich geht. Er selbst weiß
es nämlich nicht so genau. Natürlich, das Geld sitzt nicht mehr so
locker, aber der Kühlschrank ist voll und der Autotank auch. Solcher
Gegensatz verwirrt. Vielleicht verzichtet der Mensch auf den
Sommerurlaub, was die Reisebranche schon jetzt in Schrecken versetzt.
Aber geht es einem deswegen wirklich schlecht, muss darum Pessimismus
überwiegen?

Es gibt berechtigte Ansätze für ein düsteres Jahr 2009. Deutsche
Unternehmen schränken zum fünften Mal in Folge ihre Produktion ein
und bauen Arbeitsplätze ab, wie aus dem jüngsten Einkaufsmanager-
index hervorgeht. Die Wirtschaftsauskunft Creditrefom erwartet eine
Pleitewelle. Die elf wichtigsten Branchenverbände prognostizieren
wenig Hoffnungsvolles.

Trotzdem ist die Behauptung nicht gewagt, dass es zu ausladender
Schwarzmalerei keinen besonderen Anlass gibt. Das meinen auch
wesentliche Wirtschaftsführer wie Wulf Bernotat (Eon), Wendelin
Wiedeking (Porsche) oder Herbert Lütkestratkötter (Hochtief). Mit
anderen haben sich die Manager in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
gegen prognostizierten Pessimismus ausgesprochen, durch den
Verbraucher überhaupt manchen Einkauf einstellen und Firmenkunden mit
Bestellungen geizen.

Die deutsche Wirtschaft hat gegenüber der globalen Konkurrenz
Vorteile, die sich in der Krise besonders bewähren. Sie verfügt über
exzellentes technisches Wissen. Qualitativ hochwertiger wird in
keinem Land der Erde gearbeitet. Deswegen können wir uns etwa im
Export gegen Millionen Tonnen Ramsch aus China behaupten.

2009 ist auch ein Jahr der Entscheidung zwischen Unsicherheit und
Pessimismus oder optimistischem Agieren. Diese Entscheidung muss aber
jeder für sich treffen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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