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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu 10 Jahre Euro

Geschrieben am 02-01-2009

Bielefeld (ots) - Zehn Jahre Euro? Viele Bürger werden sich über
dieses Jubiläum wundern. Schließlich wurde die europäische
Gemeinschaftswährung doch erst 2002 eingeführt. Richtig. Vor sieben
Jahren hielten wir erstmals Euronoten und Euromünzen in Händen. Als
Buchgeld aber startete der Euro bereits drei Jahre eher, am 1. Januar
1999. Das heißt: Alle bargeldlosen Finanztransaktionen - etwa
zwischen den Banken - werden seit diesem Tag in Euro abgerechnet.
Die Gemeinschaftswährung, die anfangs bei vielen Bürgern als »Teuro«
verschrieen war, sorgt für Stabilität. Die Inflationsrate betrug in
den vergangenen zehn Jahren im Schnitt nur zwei Prozent - ein
besserer Wert als zu Zeiten der »guten alten« Mark. Der ehemalige
Finanzminister Theo Waigel, der zu den Vätern des Euro gehört, nennt
den Euro ein Anker des Weltfinanzsystems.
In diesen globalen Dimensionen haben die meisten Slowaken sicher
nicht gedacht, als sie mit dem Jahreswechsel die Einführung des Euro
feierten. Die Regierung setzt darauf, mit Hilfe des Euro die
Konkurrenten Tschechien, Ungarn und Polen hinter sich zu lassen. Ob
das tatsächlich gelingt, ist keineswegs sicher.
Denn zunächst wird die Slowakei zum ärmsten Mitglied der Eurozone.
Ihre Wirtschaftskraft erreicht gerade einmal 70 Prozent des
EU-Mittelwertes. Arbeitnehmer verdienen im Schnitt 700 Euro im Monat.
Der Euro birgt Risiken und Chancen. Zu den Risiken gehört eine
galoppierende Inflation, die im Land alles teurer machen würde. Um
diesem Schreckensszenario vorzubeugen, hat die Regierung in
Bratislava ein Gesetz erlassen, wonach Preistreiberei unter Strafe
steht. Zu den Chancen gehört, dass der Euro als stabile Währung
Investoren ins Land lockt. Das schafft Arbeitsplätze und allmählich
wachsenden Wohlstand.
330 Millionen Bürger zahlen jetzt mit dem Euro. Wichtige EU-Staaten
wie England und Dänemark sind nicht dabei, haben aber bereits
Interesse signalisiert. Die meisten Euro-Skeptiker sind verstummt.
Der Euro hat nicht nur das Reisen vereinfacht, sondern auch den
Handel. Gerade Deutschland als Exportnation profitiert davon: 40
Prozent der Warenausfuhr geht in die Euro-Zone und damit in Länder,
die ihre Produkte nicht künstlich durch eine Währungsabwertung
verbilligen können. Das schafft faire, kalkulierbare
Wettbewerbssituationen.
Was also wäre Deutschland heute ohne Euro? Theo Waigel: »Wir hätten
in Europa eine unkalkulierbare Situation. Wir wären mit mehr als 20
verschiedenen Währungen ein Spielball der internationalen Finanzwelt.
Täglich gäbe es zwischen Mark, Franc, Lira oder Peseten neue
Wechselkurse.«
Auch weltweit hat der Euro an Einfluss gewonnen und dem Dollar seine
Vormachtstellung als Leitwährung strittig gemacht. Fast 30 Prozent
der Währungsreserven sind in Euro angelegt, 50 Länder mit dem Euro
verbunden. So ist der Euro zur Erfolgsgeschichte geworden und bleibt
es hoffentlich auch in Zukunft.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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