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Riskantes Spiel mit dem Kabeljau. WWF kritisiert Fisch-Quotensystem.

Geschrieben am 19-12-2008

Brüssel (ots) - Die EU-Fischereiminister haben sich heute auf eine
Anhebung der Fangquote für Nordsee-Kabeljau um 30 Prozent auf 28.800
Tonnen für 2009 geeinigt. Gleichzeitig sollen erste Schritte gegen
den Beifang unternommen werden. Künftig darf kein marktfähiger Fisch
mehr ins Meer zurückgeworfen werden. Der WWF begrüßt dieses so
genannte Rückwurf-Verbot. Es gilt zunächst nur für die Nordsee.

Zugleich übt der WWF jedoch Kritik an der erhöhten Kabeljau-Quote.
"Das ist ein riskantes Spiel. Der Kabeljau erholt sich gerade von
einem historischen Tiefstand, da wäre mehr Vorsicht geboten", so
WWF-Expertin Karoline Schacht. Die Anhebung der Fangmenge sei nur
dann gerechtfertigt, wenn ab dem 1. Januar neben dem Rückwurf-Verbot
auch Schutzmaßnahmen für den Jungfisch umgesetzt werden und die
Fischer neue, selektivere Netze einsetzen. Das könne heute aber
niemand garantieren.

In den letzten Jahren hat die Fisch-Verschwendung neue Rekorde
erreicht. 2007 landeten Nordsee-Fischer 24.000 Tonnen Kabeljau an und
warfen gleichzeitig 23.000 Tonnen über Bord. Eigentlich wollte EU die
Rückwurfrate in diesem Jahr auf zehn Prozent des Gesamtfanges senken.
Tatsächlich ist sie nach Schätzung von Wissenschaftlern gestiegen.
Derzeit wird mehr Kabeljau weggeschmissen als an Land gebracht. Grund
sind laut WWF mangelnde Kontrollen und zu grobe Fangmethoden.
"Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft eine riesige Lücke", so
die WWF-Expertin.

Der WWF fordert daher eine Reform des Quotensystems. Bislang
würden die jährlich von den Fischereiministern festgelegten
Fangmengen nicht die Realität widerspiegeln. "Die Millionen Tonnen
Fisch, die draußen über Bord gehen, tauchen eben in keiner Statistik
auf. Diese skandalöse Verschwendung muss beendet werden", so Schacht.

Am Donnerstag hatte der WWF vor dem Brüsseler Ministerrat gegen
die Fisch-Verschwendung protestiert. Aus einem großen, orangefarbenen
Müllwagen ragte eine riesige Fisch-Schwanzflosse. "Meerestiere sind
kein Müll! Stoppt Beifang!" stand als Motto auf dem LKW.

Fotos vom WWF-Event zum Download: http://www.wwf.de/presse/bild-fi
lm/pressebilder-download/pressebilder-download/pb/1673/

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Ralph Kampwirth, Pressesprecher WWF, Mobil +49-162-2914473;
Karoline Schacht, Fischereiexpertin WWF, Mobil +49-162-2914460


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