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Westfalenpost: Aufbau vor Ausbau Das gilt heute auch für den Westen

Geschrieben am 18-12-2008

Hagen (ots) - Von Winfried Dolderer

Aufbau Ost vor Ausbau West, so hieß das Anfang der Neunziger,
unmittelbar nach der deutschen Wiedervereinigung. Der Satz hatte
damals, als nach vier Jahrzehnten DDR-Wirtschaft die neuen Länder ein
beklagenswertes Bild des Verfalls und der Verwüstung boten, seine
Berechtigung. Da war eine historische Hypothek abzutragen. Im Grunde
ging es darum, im Osten den Nachkriegswiederaufbau zu leisten, den
der Westen in der Tat hinter sich hatte. Aufbau vor Ausbau, logisch.
Das ist jetzt eine Weile her. Als dieser Tage wieder einmal über das
in Ost und West unterschiedliche Rentenniveau gestritten wurde,
konnte man hören, nach fast zwei Jahrzehnten sei dieser Zustand
unwürdig. Es müsse endlich gesamtdeutsche Normalität einkehren. Wer
so argumentiert, sollte sich freilich nicht beklagen, wenn jetzt die
Kanzlerin Gleichbehandlung in einer anderen Hinsicht anmahnt, indem
sie geltend macht, dass es mittlerweile auch im Westen Regionen gibt,
deren Nachholbedarf an Investitionen bevorzugt zu berücksichtigen
sei.
Dabei stellt sie die Privilegierung des Ostens durch den
Solidarpakt, der wie vereinbart bis 2019 gilt, mit keinem Wort in
Frage. Vielerorts finden sich im Osten schon heute die moderneren
Telekommunikationsnetze, die komfortableren Autobahnen, die hübscher
sanierten Städte. Wo gleichwohl der Aufschwung ausblieb, wird er sich
auch mit besserer Infrastruktur nicht bewirken lassen. Zur deutschen
Normalität gehört eben auch, dass in Gegenden wie Mecklenburg oder
Brandenburg noch nie viel mehr geblüht hat als der Raps. Aufbau vor
Ausbau: Der Satz gilt heute auch in umgekehrter Richtung.

Originaltext: Westfalenpost
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