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BUND protestiert gegen Privilegierung von Kohlekraftwerken beim Emissionshandel

Geschrieben am 20-06-2006

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel beim anstehenden
Verteilen von Emissionszertifikaten für das Treibhausgas Kohlendioxid
vor der Bevorzugung von Kohlekraftwerken gewarnt. Wenn die
Bundesregierung den Energieunternehmen EnBW, Eon, RWE und Vattenfall
beim Bau neuer Kohlekraftwerke das Doppelte an Emissionsrechten
zugestehe wie beim Bau von Erdgaskraftwerken mit gleich hoher
Stromproduktion, schade dies dem Klimaschutz.

Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: "Wenn die von den vier
großen Energieunternehmen geplanten Kohlekraftwerke erst einmal
gebaut sind, ist der Klimaschutz in Deutschland mindestens vierzig
Jahre lang blockiert. Diese Kurzsichtigkeit wird uns teuer zu stehen
kommen, wenn die Folgen des Klimawandels nicht mehr kontrollierbar
sind. Ein Umweltminister, der seinen Job ernst nimmt, darf dies nicht
zulassen."

Gabriel solle sich zudem für eine Versteigerung von zunächst zehn
Prozent der Zertifikate einsetzen. Dies sei nach EU-Recht erlaubt.
Mit den Erlösen aus der Versteigerung könnten Stromsparmaßnahmen
gefördert werden, die direkt dem Klimaschutz zugute kämen. Was
passiere, wenn die Bundesregierung den Stromerzeugern
Emissionszertifikate im Wert von zehn Milliarden Euro pro Jahr
schenke, sei im letzten Jahr zu beobachten gewesen. Anstatt die
Preise stabil zu halten, hätten die Energiekonzerne ihre
Monopolstellung benutzt um mit hohen Strompreisen Sondergewinne in
Milliardenhöhe einzufahren. Anstatt diese Gewinne in erneuerbare
Energien und die umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung zu
investieren, gingen die Konzerne damit europaweit auf Einkaufstour.

Der Preis für die Emissionszertifikate sei im letzten Jahr auf
über 30 Euro je Tonne CO2 und die Strompreise um durchschnittlich
vier Prozent gestiegen. Im Zuge dessen habe sich beispielsweise bei
EnBW in 2005 der Jahresgewinn vor Steuern um 42 Prozent auf mehr als
eine Milliarde Euro erhöht. Eon wolle die geplante Übernahme des
spanischen Energieversorgers Endesa u.a. mit seinen Sondergewinnen
aus dem Emissionshandel finanzieren.

Der BUND schaltete heute eine Zeitungsanzeige, in der die
Stromkonzerne Gabriel auffordern, ihnen für 40 Milliarden Euro
Verschmutzungsrechte zu garantieren. Der Umweltverband rief zugleich
dazu auf, mit Emails an Umweltminister Gabriel gegen die kostenlose
Vergabe von Emissionszertifikaten zu protestieren.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Matthias Seiche, BUND-Klimaexperte:
Tel. 030-27586-433,
E-Mail: matthias.seiche@bund.net bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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