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Ostsee-Zeitung: Neo-sozial-liberal? - Kommentar zu Merkels Krisenmanagement

Geschrieben am 14-12-2008

Rostock (ots) - Welcher Kapitän fährt im Sturm volle Kraft voraus
und wirft - vorsorglich - alle Rettungsmittel über Bord? Ein
schlechter! Exakt das - und diese Forderung entbehrt nicht einer
gewissen Ironie - wünscht sich die Riege der Economy-Heilsbringer von
der Kanzlerin. Seltsam, dass wieder nach dem Schutzmantel des Staates
gerufen wird. Ein Blick in die jüngere Geschichte zeigt, dass der
Staat noch nie als ökonomischer Messias Wunderheilung vollbringen
konnte.
Kürzlich, als auf dem rutschigen Spekulantenparkett Partystimmung
herrschte, hieß es lauthals: Finger weg von der Wirtschaft! Der Markt
reguliert sich selbst! Bloß keine Staatsregulierung! Nun der
Purzelbaum der Neo-Liberalen. Was soll das sein? Neo-sozial-liberal?
Umso besser, wenn sich die Kapitänin auf dem Ozeanriesen Deutschland
an die Politik der ruhigen Hand ihres Vorgängers erinnert. Der Staat
kann nicht retten, aber lenken. Ob Steuersenkung, Konsumgutscheine,
Steuerschecks für sozial Schwache, Sozialabgabensenkung,
Investitonsförderung, Konjunkturprogramme von 30 bis 60 Milliarden
Euro. Auffällig in dem Blablabla-Füllhorn: Alle wollen, dass Merkel
Geld in die Hand nimmt und rauswirft. Aber wohin? Aus dem Fenster? In
ein schwarzes Loch?

Das ist Aktionismus! Was soll falsch sein daran, mit Spitzen aus
Politik und Wirtschaft die Lage - in Ruhe - zu analysieren, um dann
in Abstimmung mit dem künftigen Präsidenten der größten
Wirtschaftsnation, zu entscheiden, welcher Kurs sinnvoll ist.
Richtiges Geld zum falschen Zeitpunkt in die falschen Hände ist
rausgeschmissenes Geld. Oder ist den Deutschen eine ökonomische
Eisprinzessin, die so hübsche Pirouetten drehen kann wie Sarkozy,
lieber? Nein, Merkels Leitmotiv, Deutschland sei stark genug, diese
Krise zu überstehen, beweist inneres, nationales Selbstbewusstsein.

Originaltext: Ostsee-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65393
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65393.rss2

Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


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