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Kölner Stadt-Anzeiger: Medizinethiker Nagel warnt vor Abwertung behinderter Menschen Bundestag debattiert am Donnerstag über Spätabtreibungen

Geschrieben am 14-12-2008

Köln (ots) - Der Medizinethiker Eckhard Nagel hat vor einer
gesellschaftsweiten
Abwertung behinderter Menschen gewarnt. "Von einem gesunden, aktiven,
nicht beeinträchtigten Leben halten wir mehr als von einem
behinderten",
sagte Nagel, der Mitglied im Deutschen Ethikrat ist, dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Montags-Ausgabe). "Je mehr wir Behinderung - und sei
es unbewusst - abwerten, desto weniger behinderte Kinder werden
geboren", sagte Nagel vor dem Hintergrund der Debatte um
Schwangerschaftsabbrüche nach der 12. Woche, die oftmals wegen einer
Behinderung des Ungeborenen vorgenommen werden. Am kommenden
Donnerstag berät der Bundestag erstmals über vier
fraktionsübergreifende Gruppenanträge, die einen Rückgang
der Spätabbrüche zum Ziel haben.
Nagel sprach sich für eine solche Reform aus, da der Gesetzgeber 1995
ausdrücklich Behinderung als Grund für einen Schwangerschaftsabbruch
ausgeschlossen habe. Die Abwertung behinderten Lebens sei auch
deshalb
bedauerlich, "weil es uns vieler Möglichkeiten des Umgangs mit
Behinderungen
beraubt, die jeden Menschen im Verlauf seines Lebens betreffen
können,
etwa durch Erkrankungen oder im Alter". In diesem Zusammenhang übte
der Medizinethiker Kritik am Umgang mit dem medizinischen
Fortschritt.
"Als Gesellschaft müssen wir uns damit auseinander setzen, dass wir
ganz offensichtlich den medizinischen Fortschritt dazu nutzen,
menschliches
Leben zu optimieren und damit auch zu bewerten." Eine am Ende solcher
Optimierung denkbare "Menschheit aus normierten Supermännern und
Superfrauen" nannte Nagel "unendlich ärmer als unsere heutige".

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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