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Allg. Zeitung Mainz: Nur keinen Aktionismus Kommentar zu Kindergärten

Geschrieben am 11-12-2008

Mainz (ots) - Jetzt nur keine Panik. Bloß keine solche Hektik, wie
sie damals nach der ersten Pisa-Schulstudie ausbrach. Dass
Deutschland im weltweiten Kindergartentest von Unicef im Mittelfeld
landet, war ohnehin zu erwarten. Zu sehr hat man sich in den
Bildungsdiskussionen der letzten Jahre, vor allem wenn es ums
Finanzielle ging, um Schulen - vor allem Gymnasien - und
Universitäten gekümmert. Die Politik hat die Reparatur der
Bildungsrepublik am Dach und in der Beletage begonnen, aber das
Fundament vernachlässigt. Dass die Koalition in Berlin bis 2013 für
jedes dritte Kind unter drei Jahren ein Betreuungsangebot schaffen
will, ist da ein guter Ansatz, aber auch nur dann, wenn die
Ausstattung der Kindergärten und Kindertagesstätten, gerade beim
Personal, Schritt hält. Einfach nur mehr Kinder in den Einrichtungen
aufzunehmen ohne die Rahmenbedingungen zu ändern, würde das Angebot
auf reine Betreuung reduzieren, die dringend nötige Förderung bliebe
auf der Strecke. Negativ-Beispiele aus der Bildungspolitik - wenn
Anforderungen erhöht wurden, ohne dies durch begleitende Maßnahmen zu
unterstützen - gab es nach dem Pisa-Schock zuhauf. Deshalb wäre es
falsch, nach dem Ergebnis der Kindergarten-Studie wieder in blanken
Aktionismus zu verfallen. Die Kitas brauchen auch keine eilfertigen
Versprechungen, sondern konkrete Zusagen: mehr Ausgaben für die
frühkindliche Betreuung, bessere Aus- und Weiterbildung für die
Erzieherinnen und Erzieher. Kindergärten werden nur zum viel
beschworenen Lernort, wenn man sie und ihre Mitarbeiter ernst nimmt
und ernsthaft fördert. Lippenbekenntnisse gab es schon genug.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Isabell Zeitinger
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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