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Südwest Presse: Kommentar zum Nobelpreis

Geschrieben am 10-12-2008

Ulm (ots) - Keine Frage, Harald zur Hausen ist ein Mediziner, der
für seine Forschung hohe Auszeichnungen, auch den Nobelpreis,
verdient hat. Ihm ist abzunehmen, dass er eine Impfempfehlung gegen
Gebärmutterhalskrebs aus seinen Erkenntnissen über die Erkrankung
ableitet.
Weitaus haariger steht es um die Reputation derjenigen, die
Nobelpreisträger aussuchen. Wenn zwei Herren des fünfköpfigen
Komitees mit einem Pharmakonzern verbandelt sind, der gewaltige
Summen mit Patenten und Lizenzgebühren für den Impfstoff gegen diesen
Krebs verdient, kann die Wahl nicht als unbeeinflussbar gelten. So
naiv kann kein Juror sein, dass er den Interessenkonflikt zwischen
seinem Aufsichtsratposten bei dem Unternehmen und als Preisverleiher
nicht wahrnimmt.
Die These, dass die Jury in einer Welt ohne Geld lebt, reicht nicht
aus, um den Verdacht der Einflussnahme zu entkräften. In Schweden wie
Deutschland mischt sich die Pharmaindustrie massiv in die Zulassung
von Medikamenten ein. Sie zieht alle Register, um Ärzte, Politiker,
Beamte oder Medien für sich zu gewinnen. Wissenschaftlern kann dies
etwa beim Impfstoff zum Gebärmutterhalskrebs nicht entgangen sein.
Will die Nobel-Stiftung daher das Renommee ihrer Preise erhalten,
muss sie Regeln finden, um den bitteren Beigeschmack der
Bestechlichkeit loszuwerden. Sie schadet sich selbst, vor allem aber
den Preisträgern und deren Lebensleistung.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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