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Allg. Zeitung Mainz: Allen Grund zur Sorge (Kommentar zum Datenskandal)

Geschrieben am 07-12-2008

Mainz (ots) - Wieder sind Millionen illegal verbreiteter
Kundeninformationen aufgetaucht. Es zeigt sich, dass die geltende
Gesetzeslage Datendiebe keineswegs abschreckt. Die Dimensionen des
illegalen Handels sind alarmierend, Kundinnen und Kunden haben allen
Grund zur Sorge. Denn jedes Bankkonto lässt sich prächtig plündern,
sofern man nur genug Informationen sammeln kann. Genau das ist über
den Schwarzmarkt kinderleicht. Wenn schon Millionen für die
Datensätze bezahlt werden, lässt sich erahnen, wie groß die
Gewinnerwartung der Betrüger ist. Die ans Licht gekommenen Fälle
dürften allenfalls die Spitze des Eisbergs bilden. Was sich darunter
an Gefahrenpotenzial befindet, weiß zurzeit niemand. Den Datendieben,
oft genug unterbezahlte Mitarbeiter in Call Centern, wird es indes
auch viel zu leicht gemacht. Insofern tragen all jene, die
persönliche Informationen erheben und zu leichtfertig weiterreichen,
eine Mitschuld. In vielen Unternehmen wird Datenschutz noch immer
eher als Nebensache angesehen. Das gute Beispiel der Telekom, die als
Konsequenz großer Pannen dafür ein eigenständiges Vorstandsressort
geschaffen hat, wird nicht kopiert. Dabei müsste der
verantwortungsbewusste Umgang mit persönlichen Informationen auch im
Interesse der Wirtschaft sein. Verlorenes Vertrauen zurück zu
gewinnen, ist nämlich extrem teurer und kostet viel Zeit. Trotzdem
wehren sich viele Firmen unverständlicherweise gegen zusätzliche
Auflagen mit der Behauptung, es erschwere die Geschäfte. Das ist
letztlich auch der Grund für die politische Zurückhaltung. Die Folge:
Nicht der Verbraucher wird geschützt, sondern der Geschäftsbetrieb.
Das ist bei allem Verständnis für die Wirtschaft skandalös.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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