(Registrieren)

Entwicklungsländer dürfen nicht zu Verlierern der globalen Finanzkrise werden / Malariakampagne fordert in einem dringenden Appell an Regierungen Europas mehr Engagement im Kampf gegen Armutskrankheit

Geschrieben am 02-12-2008

Köln (ots) - Die globale Finanzkrise verbaut die letzten Chancen,
die Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen zu erreichen.
Auf der 2. UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung, die heute in
Doha, der Hauptstadt des arabischen Emirats Katar, zu Ende geht,
ziehen Regierungsvertreter aus Industrie- und Entwicklungsländern
Bilanz der letzten sechs Jahre. Sie beraten über neue Instrumente der
Entwicklungsfinanzierung, wie beispielsweise Schuldenerlasse zur
Bekämpfung von Armutskrankheiten. Trotz dieser positiven
Schuldenumwandlung ist zu befürchten, dass das Ziel bis zum Jahr 2015
mindestens 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der
Industriestaaten für öffentliche Entwicklungshilfe zu verwenden,
aufgrund der Finanzkrise verfehlt wird.

"Schulden erlassen, um damit AIDS, Tuberkulose und Malaria zu
bekämpfen, ist ein richtiger Weg. Dennoch müssen die Geberländer
endlich ihre Versprechen erfüllen und können sich nicht hinter
angeblichen Wirtschaftszwängen verstecken. Eine Börsenkrise darf
nicht dazu führen, dass der Mehrheit der Weltbevölkerung das Recht
auf Gesundheit und Entwicklung verwehrt bleibt", sagte Antje
Mangelsdorf, Koordinatorin der europäisch-afrikanischen Kampagne STOP
MALARIA NOW!

Malaria ist eine der tödlichsten Armutskrankheiten und hat immense
soziale und wirtschaftliche Auswirkungen auf die Entwicklungsländer.
An Malaria erkranken jedes Jahr 250 Millionen Menschen, fast eine
Million stirbt daran. Die Krankheit trifft insbesondere die Armen und
verstärkt die Armut noch, denn sie schädigt die afrikanische
Wirtschaft laut Schätzungen um jährlich 7,7 Milliarden Euro. Obwohl
sich die zur Verfügung gestellten Mittel auch für den Kampf gegen
Malaria in den letzten Jahre vervielfacht haben, werden gerade einmal
0,001 Prozent der weltweiten Forschungsausgaben für die weitere
Untersuchung und Bekämpfung von Armutskrankheiten ausgegeben, belegen
neueste Studien.

STOP MALARIA NOW! richtet daher einen dringenden Appell an
europäische Regierungen und Parlamente. Sie sollen sich verstärkt für
die Bekämpfung der Malaria und anderer Armutskrankheiten in Afrika
einsetzen, finanzielle Zusagen einhalten und die Forschung ausbauen.

In einem offenen Schreiben, dass zeitgleich in ähnlicher Form an
die deutsche, spanische, italienische und polnische Regierung
versandt wurde, fordern die neun in der Kampagne zusammen
geschlossenen Hilfsorganisationen unter anderem:

- dass die Zusagen, die Mittel für öffentliche
Entwicklungszusammenarbeit bis zum Jahr 2015 auf 0,7 Prozent des
Nationaleinkommens zu erhöhen, von allen EU-Mitgliedstaaten
umgesetzt und verbindliche Stufenpläne zur Zielerreichung auf
nationaler Ebene verabschiedet werden,
- neue Instrumente für Entwicklungsfinanzierung in allen Ländern
einzuführen,
- eine langfristige Finanzierung des "Globalen Fonds zur
Bekämpfung von HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria" sicher zu
stellen und Initiativen für den Zugang zu wirksamen und
bezahlbaren Medikamenten, wie etwa die neu eingerichtete
Affordable Medicines Facility for Malaria (AMFm) zu fördern,
- armen und besonders von Malaria betroffenen Menschen Zugang zu
Moskitonetzen und Anti-Malariamitteln zu verschaffen und
Maßnahmen zur medizinischen Aufklärung vor Ort zu unterstützen,
- den deutschen Beitrag zur Finanzierung von Forschung und
Entwicklung neuer Medikamente, Diagnostik und Impfstoffe für
Armutskrankheiten von derzeit knapp 15,5 Millionen Euro, was nur
0,12 Prozent des Forschungsbudgets der Bundesrepublik
Deutschland entspricht, auf mindestens 386 Millionen Euro
jährlich zu erhöhen.

Die Kampagne:

STOP MALARIA NOW! ist ein auf Initiative des deutschen
Medikamentenhilfswerkes action medeor entstandener Zusammenschluss
von neun nichtstaatlichen Hilfsorganisationen aus Deutschland,
Italien, Kenia, Spanien, Polen und der Schweiz. Die Kampagne will das
Bewusstsein in Europa über die dramatischen Ausmaße der
Armuts-Krankheit Malaria in Afrika schärfen und deutlich machen,
welche verheerenden sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen die
Krankheit auf dem afrikanischen Kontinent hat. Malaria ist eine
vermeidbare und heilbare Krankheit, kann und muss daher effektiv
kontrolliert werden. Die Kampagne wirbt für eine effiziente
Infrastruktur im Gesundheitswesen der am meisten von Malaria
betroffenen Länder sowie den Anbau und die Produktion wirkungsvoller
Heilmittel vor Ort. Sie versteht ihre Arbeit als einen Teil des
weltweiten Kampfes gegen Armut und zur Umsetzung der
Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen.

STOP MALARIA NOW! wird mit finanzieller Unterstützung der
Europäischen Union organisiert. Die Inhalte der Pressemitteilung
unterliegen der vollen Verantwortung von action medeor e.V. und geben
nicht die Meinung der Europäischen Union wieder.

Originaltext: action medeor
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/31394
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_31394.rss2

Kontakt und weitere Informationen:
Antje Mangelsdorf
Projektkoordinatorin
STOP MALARIA NOW!
c/o action medeor e.V.
Gertrudenstr. 9
D-50667 Köln
Tel.: 0221-29970236
Fax: 0221-29970238
E-Mail: antje.mangelsdorf@medeor.de
www.stopmalarianow.org
www.medeor.org


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

174200

weitere Artikel:
  • Fischbach: Förderung für betriebliche Kitas abrufen Berlin (ots) - Aufgrund der hohen Summe der noch nicht abgerufenen Fördergelder zur Unterstützung betrieblicher Kindertagesstätten erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach MdB: Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, das neben Initiativen aus der Politik gerade auch Angebote der Unternehmer braucht. Deshalb fördert das Bundesfamilienministerium mit dem am 25. Februar 2008 gestarteten und am 1. September 2008 erweiterten Programm "Betrieblich unterstützte mehr...

  • Gregor Gysi und Ilja Seifert: UN-Behindertenrechte in Deutschland umfassend umsetzen Berlin (ots) - "Die UN-Behindertenrechtskonvention ist das erste Menschenrechtsabkommen des 21. Jahrhunderts" betont der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Gregor Gysi, anlässlich der Fraktionsberatungen am Vorabend des Welttages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember. DIE LINKE diskutiert zu UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und deren Umsetzung in Deutschland mit Dr. Sigrid Arnade und Sabine Häfner von Netzwerk Artikel 3 e.V. teil. Beide haben als Vertreterinnen der selbstbestimmten Behindertenbewegung mehr...

  • AOK-Rabattverträge: Schon jetzt zeichnen sich erhebliche Probleme ab Berlin (ots) - Obwohl noch nicht bekannt ist, welche Generikaunternehmen die Zuschläge für die Rabattverträge zu den 64 vom AOK-System für die Jahre 2009 und 2010 ausgeschriebenen Wirkstoffe erhalten werden, zeichnen sich bereits jetzt erhebliche grundsätzliche Schwierigkeiten ab. Und diese werden noch durch die Tatsache verschärft, dass die AOK erstmals für die neue Ausschreibung eine Aufteilung der Bundesrepublik in fünf Gebietslose vorgenommen hat. Damit sollen zum 1. März 2009 exakt 320 neue Rabattverträge in Kraft treten. "Das mehr...

  • Deutsche Umwelthilfe: EU gewährt Autoherstellern "Urlaub vom Klimaschutz" Berlin (ots) - Bevorstehende EU-Abgasregelung unterstützt Spritfresser-Strategie der deutschen Autohersteller - Klimaschutz absurd: Spritverbrauch und Klimagasausstoß dürfen bis 2012 sogar noch ansteigen - Selbst das Langfristziel für 2020 wird durch eine "Revisionsklausel" entwertet - Nach dem Durchmarsch der Autolobby bei Bundesregierung und in der EU: DUH fordert Bundestag und Bundesrat auf, dieser für den Klimaschutz verheerenden Regelung durch ein Bonus-Malus System entgegenzuwirken 2. Dezember 2008: Nach über einem Jahr Verhandlung mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: CDU muss sich laut Wulff deutlicher von der SPD abheben Saarbrücken (ots) - Nach dem CDU-Parteitag in Stuttgart fordert der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff seine Partei dazu auf, das eigene Profil gegenüber dem Koalitionspartner zu schärfen. Wulff sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe): "Ich sehe die Notwendigkeit, dass sich die Union von den SPD-Ministern in der Bundesregierung deutlicher abhebt." Dafür böten sich im Bundestagswahlkampf "Bundespolitiker wie Norbert Röttgen und ausgewiesene Ministerpräsidenten von Roland Koch bis Günther mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht