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Ostsee-Zeitung: Kommentar zu den Terror-Anschlägen von Bombay

Geschrieben am 27-11-2008

Rostock (ots) - Die Anschläge von Bombay wurden von vielen Indern
gestern mit jenen auf das World Trade Center in New York verglichen.
Nicht ohne Grund: Die Stadt ist Sitz und Symbol der indischen
Moderne. Diese Moderne wollen die Terroristen mit aller Macht
treffen, denn sie zertrümmert ihr archaisches Bild von der Welt, so
wie sie sie gern hätten und in der sie in einer dem jeweiligen Gott
zugeschriebenen Ordnung an fester Stelle eine feste, meist
beherrschende Stellung haben. Offene Grenzen, auch in der geistigen
und religiösen Welt, sind ihnen ein Schrecken, denn sie zerstören
ihre (Selbst-) Sicherheit. So nehmen sie die Waffen und Instrumente
der verhassten Moderne, um diese zu zerstören, zumal, wenn die Zeiten
wirtschaftlich ohnehin chaotisch sind - darin Europas Faschisten der
30er Jahre des 20. Jahrhunderts mit ihren Blut- und Boden- und
Totenkulten nicht unähnlich.

Gefährlich wird das in einer Region, in der zwei Atommächte
einander in inniger Feindschaft verbunden sind und in der zumindest
eine der beiden Mächte, in diesem Fall Pakistan, in der Gefahr
schwebt, zu einem "failed State" zu werden. Zu einem Kollapsstaat wie
Somalia oder das nahe Afghanistan, nur mit Atomwaffen, die
Terroristen mit dem erwähnten massenmörderischen Sendungsbewusstsein
allzu gern in die Finger bekämen.

Indien sollte deshalb nicht in die von den Terror-Planern
gestellte Falle gehen und die ohnehin wackelige pakistanische
Regierung nun durch kriegerische Töne noch weiter destabilisieren.
Selbst wenn es Menschen aus Pakistan waren, muss Pakistan kein Feind
sein. Vielmehr sollten Indien und sein fragiler Nachbar gemeinsam
gegen den Terror vorgehen. Das wäre das Schlimmste, was sie den
Terroristen antun könnten. Und das Beste, was wir derzeit hoffen
können.

Originaltext: Ostsee-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65393
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65393.rss2

Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


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