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Auch Migranten haben 2007 vom Beschäftigungszuwachs profitiert

Geschrieben am 26-11-2008

Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2007 konnte die Bevölkerung mit
Migrationshintergrund in Deutschland erheblich von der positiven
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt profitieren. Dies zeigen vom
Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichte Ergebnisse aus dem
Mikrozensus. Die Zahl der Erwerbslosen unter ihnen ging im Vergleich
zum Vorjahr um 178 000 zurück, die Zahl derjenigen Erwerbstätigen mit
Migrationshintergrund, die nicht nur geringfügig beschäftigt waren,
stieg um 221 000 an.

Durch diese Entwicklung hat sich zwar der Abstand zwischen den
Menschen mit und ohne Migrationshintergrund verringert, er war aber
weiterhin deutlich ausgeprägt. Menschen mit Migrationshintergrund im
Alter von 25 bis 65 Jahren waren 2007 nahezu doppelt so häufig
erwerbslos wie jene ohne (14,0% gegenüber 7,1% aller Erwerbspersonen)
oder gingen ausschließlich einer geringfügigen Beschäftigung nach
(12,6% gegenüber 8,4% aller Erwerbstätigen). In besonderem Maße waren
dabei Menschen ohne einen deutschen Pass betroffen - von diesen waren
16,0% erwerbslos und 13,7% der Erwerbstätigen unter ihnen waren
ausschließlich geringfügig beschäftigt.

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund besteht aus den seit
1950 nach Deutschland Zugewanderten und deren Nachkommen. Für ihre
Bestimmung werden Angaben zum Zuzug nach Deutschland, zur
Staatsangehörigkeit und zur Einbürgerung verwendet. 2007 machten
Ausländerinnen und Ausländer mit 7,3 Millionen insgesamt 8,9% der
Bevölkerung aus, die Deutschen mit Migrationshintergrund zählten 8,1
Millionen oder 9,9% der Bevölkerung. Gegenüber dem Vorjahr ging die
Zahl der Ausländerinnen und Ausländer um 20 000 zurück, die der
Deutschen mit Migrationshintergrund nahm um 287 000 zu.

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland stieg
folglich um rund 268 000 Personen auf 15,4 Millionen, die Bevölkerung
insgesamt ging dagegen um 112 000 Personen zurück (von 82,4 auf knapp
82,3 Millionen). Damit verringerte sich die Zahl der Personen ohne
Migrationshintergrund um 379 000 Personen (von 67,2 auf 66,8
Millionen) und der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund
stieg von 18,4% auf 18,7%.

Mit 10,5 Millionen stellten die seit 1950 Zugewanderten - die
Bevölkerung mit eigener Migrationserfahrung - im Jahr 2007 wie im
Vorjahr zwei Drittel aller 15,4 Millionen Personen mit
Migrationshintergrund; unter ihnen waren die Ausländerinnen und
Ausländer mit 5,6 Millionen gegenüber den Deutschen mit 4,9 Millionen
in der Mehrheit. 2,8 Millionen dieser 4,9 Millionen Deutschen gaben
an, als Aussiedler oder Spätaussiedler oder als dessen Ehegatte oder
Kind nach Deutschland eingereist zu sein.

Die in Deutschland geborene "Bevölkerung ohne eigene
Migrationserfahrung" veränderte sich - wie schon im Vorjahr - weiter
in ihrer Zusammensetzung. Die Ausländerinnen und Ausländer stellten
2007 mit 1,7 Millionen weiterhin 2% der Bevölkerung. Die Zahl der
hier geborenen Deutschen mit Migrationshintergrund hat sich gegenüber
dem Vorjahr aber um 246 000 auf 3,2 Millionen erhöht. Sie stellten
jetzt 3,9% der Bevölkerung und waren Hauptbestandteil des
Gesamtzuwachses der Bevölkerung mit Migrationshintergrund.

Zu der 10,5 Millionen großen Gruppe der Bevölkerung mit eigener
Migrationserfahrung gehörten 2007 neben den rund 2,8 Millionen
(Spät-) Aussiedlern rund 7,8 Millionen ausländische oder
eingebürgerte Zuwanderer. Diese Gruppe stammte mehrheitlich (77,0%)
aus europäischen Ländern, 32,7% von ihnen kamen aus den 27
Mitgliedsländern der Europäischen Union. Die Türkei (19,4%) führte
die Liste der bedeutendsten Herkunftsländer an, gefolgt von Polen
(6,8%), der Russischen Föderation (6,6%), Italien (5,5%), Serbien
(3,7%), Kroatien (3,2%), Griechenland (3,1%), Bosnien und Herzegowina
(2,8%), Rumänien (2,7%) und der Ukraine (2,5%). Kasachstan war mit
(2,6%) das einzige wichtige nicht-europäische Herkunftsland. Bei den
(Spät-)Aussiedlern ließen sich nur 1,8 Millionen der 2,8 Millionen
nach dem Herkunftsland zuordnen - diese kamen überwiegend aus Polen
(518 000), Russland (475 000), Kasachstan (320 000) und Rumänien (173
000).

Personen mit Migrationshintergrund waren deutlich jünger als jene
ohne Migrationshintergrund (34,3 gegenüber 44,9 Jahre), weitaus
häufiger ledig (45,0 gegenüber 38,1%), und der Anteil der Männer
unter ihnen war höher (50,8% gegenüber 48,5%). Sie lebten bevorzugt
im früheren Bundesgebiet oder in Berlin (95,9% gegenüber 81,2%). Ein
fehlender allgemeiner Schulabschluss war bei ihnen häufiger
anzutreffen (12,6% gegenüber 1,6%), ebenso ein fehlender beruflicher
Abschluss (58,0% gegenüber 22,9%).

Dies mag auch zu den geschilderten Situationen am Arbeitsmarkt
beitragen und erklären, warum der Anteil der 'working poor', das
heißt der trotz Erwerbstätigkeit Armutsgefährdeten, bei den Personen
mit Migrationshintergrund im Alter von 25 bis 65 Jahren mit 13,4%
deutlich höher war als bei jenen ohne (4,6%).

Weitere Informationen bietet die Fachserie 1 Reihe 2.2
"Bevölkerung mit Migrationshintergrund", die kostenfrei im
Publikationsservice von Destatis unter www.destatis.de/publikationen
erhältlich ist.

Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Gunter Brückner,
Telefon: (0611) 75-4365,
E-Mail: gunter.brueckner@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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