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Elektronische Gesundheitskarte braucht Vertrauensbasis

Geschrieben am 19-11-2008

Berlin (ots) -

Deutsches Zahnärzte-Symposium diskutiert Umsetzungsprobleme an der
Schnittstelle zwischen Mensch und Technik

"Ein Projekt von der Größenordnung der elektronischen
Gesundheitskarte kann nur dann gelingen, wenn es unter den
beteiligten Akteuren eine gute Vertrauensbasis gibt. Genau daran
hapert es aber noch. Zwischen den Leistungsträgern im
Gesundheitswesen und der Politik gibt es reichlich Argwohn und
gegenseitige Schuldzuweisungen für Probleme im Projektablauf." Mit
diesen Worten fasste der stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes
der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Günther E.
Buchholz, die Diskussion auf dem 2. Deutschen Zahnärzte-Symposium
zusammen, das unter der Ägide der KZBV und der Deutschen Hochschule
für Verwaltungswissenschaften Speyer (DHV) gestern und heute in
Berlin stattfand.

Laut Buchholz, der im KZBV-Vorstand für Telematik zuständig ist,
bräuchten umfangreiche Anwendungen der elektronischen
Gesundheitskarte (eGK) einen breiten gesellschaftlichen Konsens und
die Akzeptanz der Anwender: "Nur wenn Patienten und Behandler vom
Nutzen der Karte überzeugt sind, wird sie auch wirklich angenommen.
Davon sind wir noch ein ganzes Stück entfernt. Im zahnärztlichen
Bereich haben wir außerdem das Problem, dass den Kosten der Karte
kein entsprechender Zusatznutzen für die Patienten gegenübersteht."

Auf den Stellenwert von Datensicherheit und einfachem Handling der
Karte hob Prof. Dr. Rainer Pitschas von der Deutschen Hochschule für
Verwaltungswissenschaft ab: "Noch ist unklar, wo die umfangreicheren
Gesundheitsdaten gespeichert werden, auf die man mit der eGK
zugreifen kann. Es ist wichtig, dass sie sicher sind vor
missbräuchlicher Verwertung, gerade wenn man die Verwaltung und
Pflege der Daten über public private partnerships, also mit
Unterstützung von Wirtschaftsunternehmen organisiert."

Der entscheidende Aspekt, so Pitschas weiter, liege aber nicht in
der Datenverwaltung: "Das eigentliche Problem der eGK liegt an der
Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Der Umgang mit der Karte
muss einfach, praktisch und fehlertolerant sein. Das gilt umso mehr,
je älter unsere Gesellschaft wird, und je schwieriger das Handling
von eGK-Daten und dafür nötigen PIN-Nummern für den Patienten wird."

KZBV-Vize Buchholz hob hervor, dass die Diskussion über die
Ausgestaltung der eGK aktueller denn je sei: "Die Politik drängt
darauf, dass in den nächsten Wochen die ersten Arzt- und
Zahnarztpraxen in Nordrhein-Westfalen mit neuen Kartenlesegeräten auf
die Anwendung der eGK vorbereitet werden, obwohl viele praktische
Fragen noch ungelöst sind. Da sollten Qualität und Sicherheit vor
Tempo gehen."

Hinweis für Redaktionen: Ergänzendes Audio- und Videomaterial mit
O-Tönen zum 2. Deutschen Zahnärzte-Symposium steht unter www.kzbv.de
zur Verfügung. Material in sendefähiger Qualität kann unter
kzbvpr@kzbv.de angefordert werden.

Originaltext: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12264
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12264.rss2

Für Rückfragen:
Dr. Reiner Kern, Tel.: 0173 - 26 03 167

Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)
Universitätsstr. 73, 50931 Köln
Internet: www.kzbv.de


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