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VDE: Löst Technik Ärzte ab? / - Medizintechnik bietet Einsparpotenziale in Milliardenhöhe / - 55 Prozent der VDE-Mitgliedsunternehmen sehen Deutschland in der Medizintechnik als weltweit führend

Geschrieben am 19-11-2008

Frankfurt am Main (ots) - Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes
belasten die deutsche Volkswirtschaft mit jährlich 60 Milliarden
Euro. Aufgrund der demographischen Entwicklung werden sie zu einer
der größten medizinischen und finanziellen Herausforderungen für das
Gesundheitssystem im 21. Jahrhundert. Häufige und langwierige
Krankenhausaufenthalte aufgrund von Dekompensationen lassen die
Therapiekosten explodieren. Gleichzeitig werden immer mehr ältere
Menschen klinisch betreut, die Zeitanforderung an Ärzte und
Pflegepersonal steigt. Große Chancen für die Versorgung kranker und
älterer Menschen bietet die Medizintechnik. So verbessern neue
Technologien wie das Telemonitoring die Qualität in der Diagnose und
Therapie gravierend, die Patientensicherheit und Effizienz werden
erhöht, dem Personalmangel wird entgegenwirkt. Gleichzeitig bietet
TeleMonitoring nach Ansicht des VDE Einsparpotenziale in
Milliardenhöhe.

Einsparpotenziale in Milliardenhöhe

Ein Großteil der Milliarden-Aufwendungen für die Volkskrankheiten
verteilt sich auf die Kosten im stationären und teilstationären
Bereich. Daneben wird die häusliche Pflege immer teurer. Der Einsatz
von Ambient Assisted Living-Systemen, also intelligenten
Assistenzsystemen, sorgt hier für deutliche Kosteneinsparungen. Denn
der besonders teure stationäre Aufenthalt kann durch die Systeme
entbehrlich gemacht oder verkürzt werden. Durch Telemonitoring können
beispielsweise die Kosten für die Versorgung der über 1,8 Millionen
Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz um 30 Prozent jährlich
gesenkt werden. Das zeigen erste Studien und Modellrechnungen. Dabei
wird die Betreuung und die gesundheitliche Verfassung der Betroffenen
verbessert, der Zeitaufwand für die Behandlung reduziert sowie die
Zahl der Neu- und Folgeerkrankungen verringert. So verursachen durch
Telemonitoring gut eingestellte Diabetes-Patienten bis zu 90 Prozent
weniger Betreuungskosten als Kranke mit einem dauerhaft zu hohen
Blutzuckerwert. "Durch den Einsatz von Telemonitoring verbessert sich
der Gesundheitszustand des Patienten erheblich, da die Patienten
bewusster und damit gesünder leben", berichtet Prof. Dr. Hartmut
Gehring vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und Mitglied des
VDE-Präsidiums. Die Patienten schätzen die schnelle Hilfe, die
erhöhte Sicherheit, eine verbesserte Betreuung und Lebensqualität als
Vorteile.

Ambient Assisted Living als Innovationstreiber

Aufgrund der demographischen Entwicklung bietet Ambient Assisted
Living wichtige Perspektiven und einen künftigen Wachstumsmarkt für
Unternehmen. Für 55 Prozent der VDE-Mitgliedsunternehmen ist
Deutschland in der Medizintechnik weltweit führend. Unternehmen, die
in Ambient Assisted Living investieren, haben die Möglichkeit,
innovative Geräte, Systeme und Dienstleistungen für den Weltmarkt zu
entwickeln. Die EU treibt auf europäischer Ebene das Thema Ambient
Assisted Living voran. 23 Staaten der Europäischen Union fördern
zusammen mit der Schweiz, Norwegen und Israel neue technologische
Lösungen mit 300 Millionen Euro für den Zeitraum bis 2013.
TeleMonitoring-Projekte bilden dabei den Schwerpunkt der Förderung.

Löst die Technik Ärzte ab?

Löst die Medizintechnik Ärzte ab? Mitnichten. Die Systeme dienen
als Hilfe. Abwägen und entscheiden muss immer der Arzt, der die
Therapie durchführt. Im Zeitraum von 1991 bis 2006 hat sich die Zahl
der Krankenhausärzte von 121.200 auf 148.300 erhöht. Das entspricht
einer Steigerungsrate von 22 Prozent. "Allerdings muss die Zahl der
Ärzte weiter zunehmen, um die Möglichkeiten der modernen
Medizintechnik mit neuen Diagnose- und Therapieverfahren
auszuschöpfen", fordert Prof. Gehring. Medizintechnik rettet das
System, macht es finanzierbar. Denn trotz des Anstiegs der
chronischen Erkrankungen und des demografischen Wandels ging vom Jahr
1991 bis zum Jahr 2004 die Verweildauer in den Krankenhäusern von
durchschnittlich 14 Tagen um rund 40 Prozent auf 8,5 Tage zurück, die
Bettenzahl sank um mehr als 155.000. Gleichzeitig nahm die Zahl der
Behandlungsfälle um über 15 Prozent von 1991 bis 2006 deutlich zu.

Beim TeleMonitoring senden medizinische Sensoren am Körper des
Patienten per Mobilfunk oder Internet Vitalparameter wie Blutdruck,
Puls, Gewicht, Blutzucker, Sauerstoffsättigung und EKG. Die Daten
werden an ein Telemedizinisches Zentrum, ein Krankenhaus oder einen
Arzt übertragen, gespeichert und bewertet. Aufgrund der
Informationen, die das System laufend zur Verfügung stellt, können
Prävention und Behandlung bei Herz-Kreislauf-Erkrankten wesentlich
verbessert, Folgekrankheiten vermieden, kann Leben erhalten oder
verlängert werden.

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik
(VDE) ist mit 34.000 Mitgliedern, davon 1.250 Unternehmen, und 700
Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände
Europas. Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung
unter einem Dach. VDE-Tätigkeitsfelder sind der
Technikwissenstransfer, die Forschungs- und Nachwuchsförderung der
Schlüsseltechnologien Elektrotechnik, Elektronik und
Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die Sicherheit in der
Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln der Technik als
nationale und internationale Normen, Prüfung und Zertifizierung von
Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte. Das VDE-Zeichen, das
zwei Drittel der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für höchste
Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des VDE:
Informationstechnik, Energietechnik, Medizintechnik, Mikroelektronik,
Mikro- und Nanotechnik sowie Automation.

Besuchen Sie den VDE in Halle 10, Stand F31

Originaltext: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9158
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9158.rss2

Pressekontakt:
Melanie Mora, Telefon: 069 6308-461, melanie.mora@vde.com


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