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VDZ-Zeitschriftentage: Playdoyer für Toleranz, eine freie Presse und weniger Regulierung

Geschrieben am 18-11-2008

Berlin (ots) -

Chefredakteure warnen vor Überregulierung und Eingriffe in die
redaktionelle Kompetenz / EU-Parlamentarier Brok verteidigt
Lissabon-Vertrag

Die Gegensätze prallten bei der traditionellen großen
Podiumsdiskussion am zweiten Tag der VDZ-Zeitschriftentage hart
aufeinander. Während Euro-Skeptiker Dr. Peter Gauweiler die
Notwendigkeit des Lissabon-Vertrages gleich in mehrfacher Hinsicht in
Frage stellte, warnte Elmar Brok, Mitglied des Europäischen
Parlaments, vor populistischen Kritikszenarien an der EU: "Den
Anforderungen der Globalisierung und der veränderten weltpolitischen
Koordinaten werden wir ohne die Grundlage des Lissabon-Vertrags nicht
gerecht. Darüber hinaus ist das kritisierte Einstimmigkeitsverfahren
bei 27 Mitgliedsstaaten unrealistisch - das funktioniert nur mit
Mehrheitsentscheid." Im Gegensatz dazu kritisierte
Wirtschaftswoche-Chefredakteur Roland Tichy den immer stärkeren
Einfluss der EU: "Bedrohungsszenarien rechtfertigen nicht automatisch
ein solches Konstrukt wie den Lissabon-Vertrag. Meine Bürgerrechte
jedenfalls möchte ich nicht eingeschränkt sehen - von daher halte ich
es auch für angebracht, immer den Normalfall zum Ausgangspunkt zu
nehmen und nicht potenzielle Extremszenarien." Auch Hans-Ulrich
Jörges, Mitglied der Chefredaktion Stern, kritisiert die bereits
jetzt vorhandene Beeinträchtigung der Presse: "Zensuren, Werbeverbote
und Einflussnahmen bis hin zu redaktionellen Inhalten gefährden die
Pressefreiheit. Ich appelliere daher an meine Kollegen, gemeinsam
eine europäische Charta für Pressefreiheit auf den Weg zu bringen:"

Zuvor hatte Telekom-Chef René Obermann vor den
Zeitschriftenverlegern bekräftigt, das Thema Datenschutz akribisch
aufzuarbeiten: "Wir bekennen uns zum verantwortungsvollen Umgang mit
dem Thema Datenschutz. Der PC ist für uns der Inbegriff der
Privatsphäre. Hier sind wir in hohem Maße sensibiliert." Zugleich bot
er den Verlegern an, bei der Realisierung neuer digitaler
Geschäftsfelder zusammenzuarbeiten. Die Telekom selbst verstehe sich
nicht als Produzent eigener Inhalte: "Wir sind kein Medienhaus,
sondern verstehen uns vielmehr als Systemintegrator. Sie, die Verlage
und Medienhäuser mit ihrer unabhängigen Recherche sind ein
Leistungsversprechen an die Konsumenten."

Originaltext: VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8830
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8830.rss2

Weitere Informationen:
Norbert Rüdell
Leiter Presse und Kommunikation
Tel.: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail: n.ruedell@vdz.de
Internet: www.vdz.de


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