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Philologenverband zu PISA-E 2006: Gesamttendenz erfreulich und positiv!

Geschrieben am 18-11-2008

Berlin (ots) - Als insgesamt erfreulich und positiv hat der
Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter
Meidinger, die heute veröffentlichten Ergebnisse des innerdeutschen
Ländervergleichs im Rahmen von PISA-E bezeichnet. Er betonte: "Fast
alle Bundesländer haben sich zum Teil sogar signifikant verbessert.
Damit findet das international gute Abschneiden Deutschlands mit dem
Vorrücken ins vordere Leistungsviertel im getesteten
Schwerpunktbereich auch auf innerdeutscher Ebene seine Entsprechung."
Der Bundesvorsitzende verwies darauf, dass sich Deutschland als eines
von ganz wenigen an der PISA-Studie beteiligten Ländern von 2003 zu
2006 verbessert habe. Die Orientierung an stärkerer individueller
Förderung und die dazu eingeleiteten Maßnahmen in vielen
Bundesländern beginnen zu greifen, sagte Meidinger.

Gratulation an die neuen Bundesländer

Besonders gratulierte der Verbandschef den ostdeutschen
Bundesländern zu ihren fast durchgängig überdurchschnittlichen
Leistungszuwächsen, womit sich Sachsen im internationalen Vergleich
bei den Naturwissenschaften sogar hinter Finnland Platz 2 in der
absoluten Spitzengruppe sichern konnte. Er sah die Gründe dafür unter
anderem auch in den deutlich geringeren Klassenstärken in den neuen
Bundesländern, in der dort insgesamt noch recht guten
Lehrerversorgung und in den geringen Quoten von Kindern mit
Migrationshintergrund.

Das Stagnieren oder leichte Rückschritte einzelner Bundesländer in
Teilbereichen führte der DPhV-Vorsitzende auch darauf zurück, dass
gerade im Süden und Westen der Bundesrepublik der Lehrermangel und
der Unterrichtsausfall im Testzeitraum dramatische Ausmaße angenommen
haben. Auch habe sich wohl so manche hektisch durchgepeitschte Reform
nicht immer als leistungsfördernd ausgewirkt. Schulen in Deutschland
bräuchten einmal Verlässlichkeit der Rahmenbedingungen und Ruhe,
damit begonnene Reformen mit Bedacht zu Ende geführt werden könnten.
Mit Blick auf die Spitzengruppe mit Sachsen, Bayern, Thüringen und
Baden-Württemberg erklärte Meidinger: "Es ist mit Sicherheit kein
Zufall, dass sich an der Spitze ausschließlich Bundesländer finden,
die kontinuierlich über einen langen Zeitraum konsequent auf Leistung
im Schulsystem Wert gelegt haben. Ob zwei- oder mehrgliedrig, alle
Länder in der Spitzengruppe punkten mit klaren
Eignungsvoraussetzungen beim Übergang auf weiterführende Schularten,
mit seit langem praktizierten zentralen Abschlussprüfungen und mit
differenzierten Abschlüssen."

Mehr soziale Chancengerechtigkeit

Der DPhV-Vorsitzende würdigte auch die Fortschritte bei der
Entkoppelung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg, wie sie sich
z.B. besonders in Bayern zeigten. Er sagte dazu: "Jeder weiß, dass
bei der sozialen Chancengerechtigkeit Erfolge nur sehr mühsam und
langsam erzielt werden können. Um so erfreulicher sind die
signifikanten Verbesserungen, die einige Bundesländer hierbei
erzielen konnten. Wer diese Fortschritte permanent schlecht redet,
hat dafür ideologische Gründe, weil er dem gegliederten Schulwesen
diese Verbesserungen nicht gönnt!"

Besorgniserregend: Leistungsspreizung und Gesamtschulergebnisse

Als besonders besorgniserregend bezeichnete Meidinger die enorme
Differenz innerhalb Deutschlands beispielsweise zwischen dem
Spitzenreiter Sachsen und dem Schlusslicht Bremen und das wiederum
miserable Abschneiden der großen Mehrheit der deutschen
Gesamtschulen. "Wer angesichts dieser Ergebnisse auf eine neue
Schulstruktur mit Einführung einer Schule für alle oder wie die SPD
in Bremerhaven auf die Abschaffung des letzten dortigen Gymnasiums
setzt, der ignoriert eben die Realität, wenn sie nicht zu seinen
ideologischen Überzeugungen passt!"

Bildungsbegriff nicht auf PISA verkürzen

Der Verbandsvorsitzende warnte allerdings davor, die PISA-Studien
überzubewerten: "PISA zeigt nur einen ganz kleinen Ausschnitt dessen,
was an deutschen Schulen geleistet wird. Weder finden sich darin der
gesellschaftlich-ethische Fächerbereich, noch die gesamte musische
Bildung, noch die in Deutschland besonders geförderten
Fremdsprachenkompetenzen. Selbst aus dem Bereich des
Deutschunterrichts wird nur ein geringer Teilaspekt erfasst und etwa
der gesamte Literaturunterricht ausgeblendet. Wer die Qualität
deutscher Schulen auf PISA verkürzt, besitzt selbst einen arg
reduzierten, ausgedürrten Bildungsbegriff!"

Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Kontakt:
DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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