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Weltfinanzgipfel: G-20 nicht ausreichend / VENRO fordert stärkere Beteiligung armer Länder

Geschrieben am 14-11-2008

Bonn (ots) - Obwohl die armen Länder eindeutig zu den Verlierern
der globalen Finanzkrise gehören, findet ihre Stimme bei
internationalen Verhandlungen kaum Gehör, kritisiert der Verband
Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO)
anlässlich des Weltfinanzgipfels in Washington am 15. November.

"Arme Länder sind jetzt stark von einer Krise betroffen, die durch
Fehler in reichen Ländern verursacht wurden. Einigen
Entwicklungsländern drohen neue Schuldenkrisen und Rückschritte bei
der Armutsbekämpfung. Sie müssen an der Lösungssuche beteiligt
werden, wenn wir eine globale Antwort auf die Finanzkrise finden
wollen. Das geeignete Forum dafür sind die Vereinten Nationen", so
die VENRO-Vorstandsvorsitzende Claudia Warning.

"Beim G20-Gipfel müssen die Industrieländer zumindest dafür
sorgen, dass Management-Fehler vergangener Finanzkrisen sich nicht
wiederholen", betont Warning. So hatten die vom Internationalen
Währungsfonds (IWF) im Rahmen von Rettungspaketen diktierten
Strukturanpassungsmaßnahmen verheerende Folgen für arme Menschen in
Entwicklungsländern, da der IWF auf die Kürzung von Sozialausgaben
und öffentlichen Investitionen bestand.

"Die Finanzkrise hat gezeigt, dass es möglich ist, innerhalb
kürzester Zeit Milliardenbeträge aus Steuermitteln zur Rettung des
Bankensystems aufzubringen. Deshalb ist es ein Skandal, dass die
Politik seit Jahrzehnten an hohlen Versprechungen zur Bekämpfung der
Armut festhält, ohne entschlossen zu handeln", sagt Warning. Nach
Angaben der Deutschen Stiftung für Weltbevölkerung (DSW) sterben
jeden Tag etwa 24.000 Menschen in Entwicklungsländern an Hunger und
Unterernährung. Dies müsste Grund genug für entschlossenes Handeln
sein.

Die Bundesregierung stellt zurzeit neun Milliarden Euro jährlich
für die Armutsbekämpfung zur Verfügung - erforderlich und zugesagt
sind 18 Milliarden Euro. "Der Weltfinanzgipfel in Washington und die
UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Doha Ende November
dieses Jahres bieten der Bundesregierung reichlich Gelegenheit, zu
zeigen, dass sie mehr leisten kann, als das Bankensystem zu retten",
so das Fazit des Verbandes.

Originaltext: VENRO e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70355
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70355.rss2

Pressekontakt:
VENRO e.V.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kirsten Prestin
Kaiserstr. 201
53113 Bonn
Tel.: 0228 - 946 77-14, (0)152 - 086 409 95
Fax: 0228 - 946 77-99
E-Mail: k.prestin@venro.org
http://www.venro.org


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