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Finanzgipfel: Eine Chance für den Planeten / Greenpeace fordert massive Finanzmittel für eine "grüne Revolution"

Geschrieben am 14-11-2008

Hamburg (ots) - 14. 11. 2008 - Anlässlich des morgigen
Gipfeltreffens der G20-Staaten zur Finanzkrise fordert Greenpeace,
den Finanzsektor massiv in die Verantwortung für den weltweiten
Klima- und Umweltschutz zu nehmen. "Die Industrieländer helfen den
Banken mit mehr als drei Billionen Euro aus ihrer selbst
verschuldeten Misere. Dafür muss die Finanzwirtschaft jetzt eine
Gegenleistung für die Rettung des Planeten erbringen", sagt
Greenpeace-Geschäftsführerin Brigitte Behrens. Greenpeace fordert
neben staatlichen Kontrollen und mehr Transparenz an den
Finanzmärkten die Besteuerung von Finanztransaktionen, um Maßnahmen
gegen die Klima- und Umweltkrise zu finanzieren.

"Mit Spekulationen hat die Finanzwirtschaft bisher den Wettlauf um
natürliche Ressourcen angeheizt und vom Raubbau an der Natur
profitiert. Die Konferenz in Washington muss Regeln dagegen setzen
und die Finanzwirtschaft zum Motor für eine grüne Revolution der
Weltwirtschaft machen. Wenn die Rettung der Banken wichtig ist, dann
muss die Rettung des Planeten noch wichtiger sein", so Behrens.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist eine gewaltige Chance,
Maßnahmen gegen die viel bedrohlichere Klima- und Umweltkrise zu
ergreifen. Denn wenn nicht sofort Investitionen gegen den Klimawandel
erfolgen, werden die Schäden Experten zufolge bis zu 20 Prozent des
Weltsozialprodukts (GDP) kosten - das wären derzeit rund 7,5
Billionen Euro jährlich. "Nichtstun beim Klimaschutz wird uns in
wenigen Jahren eine Dauerfinanzkrise bescheren", warnt Brigitte
Behrens. Mit sofortigen Investitionen in den Klimaschutz von nur
einem Prozent des GDP - derzeit rund 410 Milliarden Euro pro Jahr -
könnten dagegen die schlimmsten Folgen noch vermieden werden.

"Für die Finanzkrise und die Klimakrise gibt es eine gemeinsame
Lösung: massive Investitionen in Erneuerbare Energien, den Erhalt der
Urwälder als natürliche Kohlenstoffspeicher, umweltfreundlichen
Verkehr und nachhaltige Landwirtschaft", so Brigitte Behrens. 2030
könnten Erneuerbare Energien bereits die Hälfte des Strombedarfs
decken. Den hierfür nötigen Investitionen von rund sieben Billionen
Euro stehen eingesparte Brennstoff-Kosten für Öl, Kohle und Gas von
14 Billionen Euro gegenüber, wie der neue Greenpeace-Report "energy
(r)evolution" beweist. Mit 23 Milliarden Euro Investitionen jährlich
könnte die Abholzung der Wälder gestoppt werden, die 20 Prozent der
globalen CO2-Emissionen verursacht. Die Schäden der Weltwirtschaft
durch Waldverlust schätzen die UN auf 1,5 Billionen Euro jährlich.

Greenpeace verurteilt zugleich staatliche Hilfen für Industrien,
die Klima und Umwelt zerstören. "Autoindustrie und Energiekonzerne in
Deutschland machen auch im Jahr der Finanzkrise wieder
Milliardengewinne mit klimaschädlichen Produkten wie Geländewagen
und Kohlekraftwerken. Und die Bundeskanzlerin wirft ihnen noch
Milliarden in Form von Steuerbefreiungen und Ausnahmeregeln
hinterher", so Brigitte Behrens. Deutschland zahlt nach Berechnungen
von Greenpeace und des Umweltbundesamtes jährlich bis zu 42
Milliarden Euro umweltschädliche Subventionen.

"Die Folgen der Finanzkrise sind reparabel, und die schlimmsten
Folgen des Klimawandels können wir noch stoppen. Alle Fakten liegen
auf dem Tisch. Was noch fehlt, sind Staaten, die den Mut aufbringen,
voranzugehen", so Brigitte Behrens.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Stefan Krug, Tel.
0171-8780-836, oder Karoline Krenzien, Tel. 0177-8780-832. Mehr Infos
unter www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
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