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Mindener Tageblatt: Kommentar zu: Barack Obama wird US-Präsident Zeitenwende

Geschrieben am 05-11-2008

Minden (ots) - Von Christoph Pepper
Die Vereinigten Staaten von Amerika haben ihren 44. Präsidenten
gewählt und der demokratische Teil der Welt hat allen Anlass, der
westlichen Führungsnation zu gratulieren. Das gilt für die getroffene
Wahl nicht minder als für ihre Art und Weise.
In einem Atem beraubenden Wettstreit zunächst um die Nominierung der
Kandidaten, dann um das Amt des mächtigsten Staatenlenkers auf dem
Globus hat die gerade im alten Europa gern müde belächelte, nicht
selten gar heftig angefeindete amerikanische Demokratie ein
schlagendes Zeugnis ihrer Vitalität geliefert.
Mit einem nicht anders als historisch zu nennenden Ergebnis: Der
erste Schwarze im Weißen Haus ist mehr als eine irgendwann
folgerichtige Entwicklung, er markiert eine Zeitenwende. Die USA als
erste wahrhaft globalisierte Nation sind mit Barrack Obama sozusagen
bei sich selbst angekommen. Welch innere Kraft dieser Vorgang zu
mobilisieren vermag, darauf gaben die Intensität des Wahlkampfs und
erst recht die überwältigende Wahlbeteiligung wohl nur einen
Vorgeschmack.
Amerika wird diese Kraft brauchen. Nach acht Jahren republikanischer
Präsidentschaft George W. Bushs steht das Land vor manchem
Trümmerhaufen und noch größeren Herausforderungen, im Inneren wie im
Äußeren. Der die Nation beseelende Wunsch nach Wandel, der dem
Migrantensohn seinen grandiosen Sieg eintrug, birgt den Keim
unrealisierbarer Heilserwartungen in sich: Auch Obama ist ein
Politiker, kein Heil bringender Messias.
Von der Krankenversicherung bis zu den Kriegen in Irak und
Afghanistan, von der Moral in der Außenpolitik bis zur Rettung des
Weltklimas soll er alles richten, die in eine Rezession schlitternde
Wirtschaft samt verheerender Immobilien- und Finanzkrise nicht zu
vergessen. So wenig wie George Bush für alle Übel der zurückliegenden
Jahre persönlich haftbar zu machen ist, so wenig wird der bisherige
Senator von Illinois die USA und die Welt im Hauruck-Verfahren
kurieren können. Viele, die ihn heute als neue Lichtgestalt bejubeln,
werden bald feststellen, dass auch er - natürlich - Interessen zu
vertreten hat. Es werden amerikanische sein.

Originaltext: Mindener Tageblatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2

Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


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